In den Osterferien Warum die Bahn die Strecke zwischen Emmerich und Oberhausen sperrt
Emmerich/Rees · Wenn Sie in den Osterferien mit dem Zug verreisen wollen, sollten sie das jetzt schon mal genau planen. Der Grund: Der Bau des dritten Gleises für die Betuwelinie geht weiter.
Zwischen Emmerich und Oberhausen geht in mehreren Abschnitten der Bau des dritten Gleises weiter.
In den Osterferien führt die Deutsche Bahn (DB) mehr als 700 Bohrungen zur Kampfmittelsondierung durch, stellt 36 neue Oberleitungsmasten auf, verbaut rund 800 Meter Kabel und schiebt ein komplettes Brückenbauwerk über dem Rhein-Herne-Kanal ein.
Die Vollsperrung
In den verkehrsärmeren Osterferien muss dafür die Strecke zwischen Emmerich und Oberhausen zwischen dem 26. März, 21 Uhr, und dem 10. April, 05 Uhr, voll gesperrt werden.
Details zu den Fahrplanänderungen im Nahverkehr teilen die auf der Strecke verkehrenden Eisenbahnverkehrsunternehmen mit, schreibt die Bahn.
Fernverkehr betroffen
Die Fernverkehrszüge von und nach Amsterdam werden ab Köln (über Venlo) umgeleitet und halten ersatzweise in Mönchengladbach. Halte in Düsseldorf, Duisburg, Oberhausen und Arnhem entfallen, Reisezeit ab Köln verlängert sich um circa 30 Minuten.
Im Bereich Oberhausen erfolgt Ende März der Einschub einer Brücke über dem Rhein-Herne-Kanal, um das dritte Gleis auch über dem Gewässer zu bauen.
Zum Ende der Sperrpause erfolgen Stopfarbeiten auf vier Gleisen. Außerdem baut die DB insgesamt drei Weichen ein und stellt 16 neue Oberleitungsmasten für den dreigleisigen Ausbau auf.
Arbeiten in Haldern
In Rees-Haldern stellt die DB die ersten 20 Oberleitungsmasten auf, erstellt Fundamente für weitere und baut vier Kabelquerungen unter den Gleisen für eine über 3.000 Meter lange Kabeltrasse.
Die Sperrpause wird auch für andere Arbeiten mitgenutzt. Zwischen Wesel und Hamminkeln finden im Rahmen der Elektrifizierung der Strecke Wesel-Bocholt Gleisbett-Reinigungen sowie Gleiserneuerungen auf rund einem Kilometer statt. Im Rahmen der Umbaumaßnahmen an der B 58n stellt Straßen.NRW eine Dichtwand nahe der Bestandsgleise her.
Bahnhof Emmerich
Auch am barrierefreien Ausbau des Bahnhofs Emmerich arbeitet die Deutsche Bahn in der Sperrpause. Dazu werden zwei Aufzüge gebaut, die den Mittelbahnsteig an Gleis 3/4 und die Personenunterführung miteinander stufenfrei verbinden. Der Mittelbahnsteig wird modernisiert und zwei Wetterschutzhäuser ersetzen das Bahnsteigdach. Die Treppe zur Personenunterführung wird mit einer Einhausung vor Witterung geschützt. Die Fertigstellung ist bis Ende 2021 geplant.
Das Großprojekt Betuwe
Die rund 73 Kilometer lange Strecke Emmerich-Oberhausen ist ein Teilstück des wichtigen europäischen Güterverkehrskorridors von Rotterdam nach Genua.
Durch den stetig wachsenden Güter- und Personenverkehr hat die zweigleisige Strecke ihre Leistungsgrenze erreicht. Ziel des durchgehenden dreigleisigen Ausbaus ist es, die Streckenkapazität zu erweitern und die betrieblichen Abläufe zu optimieren. Die Bahn schreibt: „Damit wird die Qualität des gesamten Schienenverkehrs der Region, auch des Nahverkehrs, langfristig gesteigert und die wirtschaftliche Bedeutung des Ruhrgebiets gestärkt. Weiterer Vorteil des Ausbauvorhabens ist die Umsetzung von Schallschutzmaßnahmen.“