Strom, Gas und Wasser Stadtwerke halten die Preise stabil

EMMERICH · Die Geschäfte bei den Emmericher Stadtwerken laufen gut. Geld gibt es bald für den Hafen. Probleme bereitet nur das Embricana. Dort wird erneut ein Leiter gesucht.

 Auf dem Bild zu sehen sind (v.l.) Geschäftsführer Udo Jessner, Sarah Mantwill (Öffentlichkeitsarbeit) und Ingo Sigmund (Vertrieb).

Auf dem Bild zu sehen sind (v.l.) Geschäftsführer Udo Jessner, Sarah Mantwill (Öffentlichkeitsarbeit) und Ingo Sigmund (Vertrieb).

Foto: Hartjes

Die gute Nachricht für alle Stadtwerke-Kunden: Die Preise für Strom, Gas und Wasser bleiben über die Jahreswende hinaus stabil. Im Jahrespressegespräch konnte Stadtwerke-Chef Udo Jessner berichten, dass die Stadtwerke Emmerich der günstigste Stromanbieter in der Region sind, als Anbieter für Gas stehen sie auf den dritten Platz.

Energie

„Strom wird nach Börsenpreisen eingekauft“, erklärte Jessner. Glücklicherweise haben die Stadtwerke vorgesorgt und zu günstigeren Zeiten größere Tranchen erworben, denn der Preisanstieg in den letzten zwei Jahren war dramatisch. Betrug dieser in 2016 noch 20 Euro pro Megawattstunde, so hat er sich bis heute auf etwa 55 Euro pro Megawattstunde mehr als verdoppelt. „Wir haben langfristige Verträge. Durch eine gute Einkaufsstrategie konnten wir günstige Verträge aushandeln“, so Jessner.

Zum Vorteil des Stadtwerke-Kunden, der jetzt die allgemeine Erhöhung nicht erfährt. Sechs Anbieter in der Region erhöhen um ein bis sieben Prozent, Emmerich nicht. Rund 222 Euro mache das im Jahresvergleich bei einem Verbrauch von 3600 Kilowattstunden aus. „Das heißt natürlich nicht, dass das für ewig gilt“, stellte Jessner klar. Denn unter anderem spielen auch Netzentgelte eine Rolle beim Preis, der 2014 zum letzten Mal erhöht wurde, in 2018 minimal.

Zurzeit zahle der Kunde 25,5 Cent pro Kilowattstunde brutto, der Brutto-Grundpreis liege bei 92,82 Euro, erläuterte Vertriebsleiter Ingo Sigmund. Beim Gas sei die Preisentwicklung ähnlich, von unter 15 Euro pro Megawattstunde auf zurzeit 21 Euro. Doch auch hier wird für den Kunden nicht erhöht. Der Bruttoarbeitspreis liegt bei sechs Cent pro Kilowattstunde, der Grundpreis bei 80 Euro. Auch beim Wasserpreis von 1,93 Euro pro Kubikmeter gebe es keine Veränderung.

Contracting

„Wir bieten auch Dienstleistungspakete, die über die Energieversorgung hinausgehen“, sagte Udo Jessner und stellte verschiedene Contracting-Verträge vor. „Wir kümmern uns um den Bau, die Reinigung, Pflege und Wartung der Anlagen, der Nutzer zahlt dafür einen Wärmepreis“, erläuterte Jessner. So gibt es das „Contracting private Gasheizung“ in größeren Objekten und „Contracting Stadt“, beispielsweise in Schulen. Die Stadtwerke versorgen die Gastronomien der Rheinpromenade mit Heizstrahlern, bauten zwei Blockheizkraftwerke im Gymnasium und Embricana, große Photovoltaikanlagen im Feuerwehrgerätehaus und Embricana und kümmern sich um Mietstromprojekte in Neubau-Objekten, wovon in 2019 weitere 40 Einheiten geplant sind. Rund 20 Photovoltaik-Anlagen entstanden über das „Mein SonnenStrom“-Projekt.

Hafen

Die Umschlagzahlen vom Containerhafen Emmerich von rund 120000 TEU im Jahr 2017 werden in 2018 etwa stabil bleiben. „Hinzu kommt ein Anstieg von unserem zweiten Containerstandort „Emmelsum“, der in seinem zweiten Betriebsjahr bereits zu zwei Dritteln ausgelastet ist“, erklärte der Stadtwerke-Chef. Da erhoffe man sich für das nächste Jahr eine weitere Steigerung.

Am 14. Dezember steht ein sogenannter Scopingtermin mit Behörden und an der Planung Beteiligten für die Hafenerweiterung auf der „Giessdrahtlandzunge“ an. „Darin wird die Art und Zahl der benötigten Gutachten festgelegt“, so Jessner. Für 2019 stehen die Planungen verschiedener Baumaßnahmen im Hafen an: Die 22 Jahre alte Containerbrücke soll neu gebaut und die Kranbahnschienen verstärkt werden. Auf den Förderbescheid habe man zwei Jahre warten müssen, vor kurzem kam aber der Vorbescheid, dass Fördergelder in Höhe von fünf Millionen Euro zu erwarten sind.

Embricana

Da der jetzige Betriebsleiter zum 30. November gekündigt hatte, wird ein neuer gesucht. Anke Kawohl hat zurzeit die kommissarische Betriebsleitung übernommen. Geplant ist – je nach Bewerbungen – die Stelle in einen technischen Bäderleiter und einer Leitung für Veranstaltungsmanagement zu teilen. 190000 Besucher hatte das Embricana in 2017, in diesem Jahr werden es wetterbedingt mehr sein. Die Zahl der Saunabesucher bleibt mit 34.000 voraussichtlich in etwa gleich.

Auch die Stadtwerke-Verantwortlichen überlegen, wie man Energie einsparen kann. „Wenn nach dem Wetterbericht des Vortages die Tageshöchsttemperaturen fünf Grad nicht erreichen, dann bleibt das große Außenbecken abgedeckt“, erklärte Jessner. „Sonst verpulvern wir in dieser Zeit Energie, die 200 bis 300 Einfamilienhäuser verbrauchen würden.“

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