Feierstunde bei den Emmericher Stadtwerken Prokurist Horst Thyssen verabschiedet sich

EMMERICH · Nach 32 Jahren im Dienst der Stadtwerke geht Prokurist Horst Thyssen in den Ruhestand. Kollegen und Partner ehrten bei einem Fest dessen Einsatz.

 Prokurist Horst Thyssen (l.) bei der Verabschiedung. Neben ihm Geschäftsführer Udo Jessner.

Prokurist Horst Thyssen (l.) bei der Verabschiedung. Neben ihm Geschäftsführer Udo Jessner.

Foto: FUNKE Foto Services GmbH/Thorsten Lindekamp

32 Jahre war Horst Thyssen für die Stadtwerke Emmerich tätig. Am Freitag wurde er im Rahmen einer kleinen Feier im PAN verabschiedet. „Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, sagte Thyssen. „Ich bin nahezu jeden Tag mit Freude zur Arbeit gekommen.“ Familie, Freunde und Kollegen, zahlreiche Wegbegleiter, Geschäftspartner, Aufsichträte und Geschäftsführer benachbarter Stadtwerke folgten der Einladung zur Feier.

„Die Stadtwerke waren damals noch ein Eigenbetrieb, es gab keine Kunden, sondern Abnehmer und Nutzer, es gab keine Strombörse, sondern irgendwelche großen Versorger wie RWE oder Thyssengas, es gab keine Bundesnetzagentur, die einem das Leben sauer machte“, sagte Stadtwerkechef Udo Jessner in einem kurzen Rückblick auf die Zeit, bevor Horst Thyssen seine Stelle in Emmerich antrat. „Es waren selige Zeiten!“ Trotzdem haben sich die Stadtwerke Gedanken gemacht und jemanden gesucht, „der Finanzbuchhaltung konnte“.

Horst Thyssen bewarb sich, ausgerechnet einer aus dem Kleverland suchte eine Stelle an der anderen Rheinseite. „Erstaunlich, dass er überhaupt die Ausschreibung gelesen hat“, schmunzelte Udo Jessner und erzählte, dass das Vorstellungsgespräch wohl legendär gewesen sein muss. „Der damalige Geschäftsführer war krank, wollte aber den Bewerber selbst sehen und bestellte ihn zu sich nach Hause, wo er ihn – im Bademantel – in seiner Kellerbar empfing. Trotzdem trat Horst Thyssen am 1. Juli 1986 seine Stelle als Finanzbuchhalter an.“

Aus dem „Lochkarten-System“ wurde unter Thyssen eine moderne Buchhaltung. „Horst hat alle Veränderungen mitbegleitet und relativ schnell Karriere gemacht“, so Jessner. 1989 wurde Thyssen Leiter Rechnungswesen, drei Jahre später Kaufmännischer Leiter und Prokurist. Nach der Neugründung 1994 wurde er Leiter Finanz- und Rechnungswesen und Allgemeine Verwaltung bei der Emmericher Gesellschaft für kommunale Dienstleistungen (EGD) und nach dem plötzlichen Tod von Ulrich Schnake im Jahr 2014 Geschäftsführer EGD mbH, Embricana, Port Emmerich und Rhein-Waal-Terminal GmbH.

„Wilken“, ein Finanzbuchhaltungssystem, wurde zum Hobby. Er sei gerne Pilotanwender für neue Module gewesen und habe, wenn möglich, Prozesse automatisiert, sagte Jessner, der vor vier Jahren zu den Stadtwerken kam. Er bedankte sich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. „Ich habe viel gelernt von Horst und er hat mich nie im Regen stehen lassen.“ Bürgermeister Peter Hinze dankte im Namen der Stadt für die gute Zusammenarbeit und den guten Austausch.

Horst Thyssen schaute zurück auf seine lange Berufszeit. Nach dem legendären Bewerbungsgespräch habe er sich schon gefragt: „Wo bist du hier nur gelandet?“ Und in den ersten drei Monaten sei er zunächst recht skeptisch gewesen. Doch alles hat sich zum Positiven entwickelt. „Schön war auch, dass ich überall dabei sein durfte wie beim Bau des Freizeitbades und des Wasserwerkes.“

Sehr bewegt bedankte er sich bei seiner Ehefrau Bärbel. „Sie hat immer hinter mir gestanden.“ Ein Dankeschön ging auch an Udo Jessner, an die Kollegen, an Aufsichtsräte, Geschäftspartner und die Politik. „Ohne Menschen, die mitarbeiten und mitziehen, funktioniert das Ganze nicht.“ Für den nun kommenden Ruhestand hat er bereits einiges geplant: Im Dezember geht es zum Skifahren nach Ischgl und der Tennis- und Radsport bei Eintracht Emmerich werden intensiviert. Außerdem sorgen seine fünf Enkel – sie sind zwischen drei und 25 Jahre alt – für Beschäftigung. „Die Jüngeren möchten mit ihrem Opa mit Lego spielen, im Wald spazieren und den Tiergarten besuchen“, erzählte er.

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