Ausstellung im Haus im Park Das Geheimnis der bunten Farben

EMMERICH · Ab Sonntag zeigt das Haus im Park Arbeiten der Künstlerin Erika Maria Riemer-Sartory. Der Ratingerin haben es intensive Farben und ungewöhnliche Materialien besonders angetan, mit denen sie erstaunliche Effekte erzielt.

 Erika Maria Riemer-Sartory vor einer Bilderreihe, die vom Lichtspiel der Jalousien beeinflusst ist.

Erika Maria Riemer-Sartory vor einer Bilderreihe, die vom Lichtspiel der Jalousien beeinflusst ist.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Wer am Tulpensonntag eine Alternative zum Karneval sucht, ist vielleicht im Haus im Park an der richtigen Adresse. Denn die kleine Galerie im Rheinpark lädt zu einer neuen Ausstellung ein. Erika Maria Riemer-Sartory hat dazu rund 40 ihrer Arbeiten aus ihrem Atelier in Düsseldorf mitgebracht, die Werner Steinecke vom Emmericher Kunstverein als eine Art Querschnitt ihres Schaffens auswählte.

Auffallend: Die Ratingerin arbeitet mit ungewöhnlichen Materialien und kräftigen Farben. Wie etwa bei ihrer Reihe der „Metamorphosen“, die aus Stoffresten entstanden sind. Die haben die Verwandlung von einst gern getragenen Kleidungsstücken über Mallappen bis zum Kunstwerk vollzogen - als Bilder oder auch als Skulpturen. Dass die Arbeiten dabei wirken, als seien sie aus Elementen der Natur entstanden ist durchaus gewünscht. „Haut der Erde, alles ist Farbe“, lautet denn auch der Titel der Ausstellung.

Es gibt kleine Skulpturen zu sehen, die nur aus Modelliermasse, Draht und Reißzwecken bestehen und dennoch sehr präzise einen schlafenden Menschen zeigen. Oder schraffierte Bilder, die wie das Lichtspiel einer Jalousie wirkt.

Wie genau Erika Maria Riemer-Sartory die durchaus beeindruckenden Effekte ihrer Werke erzielt, will sie nicht preisgeben. „Das ist mein Geheimnis“, sagt sie verschmitzt. Sie experimentiert gerne und probiert viel aus, ihre Arbeiten entstehen in einem Prozess, der durchaus auch schon mal mehrere Jahre dauern kann.

Ihre Inspiration holt sie sich auf Reisen etwa bei der Serie „Indien“ oder beim Blick in ihre Umwelt. So ist die Bilderreihe „Behausungen“ durch den Besuch einer Giacometti-Ausstellung im Museum Kurhaus in Kleve zustande gekommen. Dort hatten sie vor allem die Sockel der Skulpturen des Bildhauers fasziniert, die als Vorbild für ihre Zeichnungen dienten und zugleich eine Ausnahme der Ausstellung sind. Denn sie sind nur mit vergleichsweise zarten Strichen gestaltet und stehen im Gegensatz zu den ansonsten vorwiegend intensiven Farben.

Vor allem kräftiges Rot und Blau haben es ihr angetan. Etwa bei einem faszinierend detailreichen Relief, das aus Verpackungsresten besteht und in schönstem Yves-Klein-Blau gehalten ist. Oder bei dem großformatigen Bild mit dem schlichten Titel „Rot“, das durch mehrere aufgetragene Farbschichten so plastisch wirkt, als blicke man auf ein Tuch aus Samt. Ganz ähnlich wirkt das Bild „Spuren“, bei dem man meinen könnte, das es sich um eine Komposition blau gestrichener Holzlatte handeln könnte.

„Farben faszinieren mich“, sagt die Ratingerin, die davon überzeugt ist: „Farbe dringt genau wie Musik in die Seele ein.“ Dass viele ihrer Bilder keine Titel haben, liegt daran, dass sie ihre Arbeiten ohne Lenkung auf den Betrachter wirken lassen will. Ihre einzige Botschaft: „Ich möchte bewusst machen, wie schön die Erde ist.“

Am Sonntag, 12 Uhr, wird die Ausstellung im Haus im Park eröffnet. Der Eintritt ist frei.

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