Emmericher Innenstadt Einzelhändler hoffen auf Verbesserungen

Emmerich · Viele Geschäftsinhaber bemängeln unter anderem die Park- und Bausituation in der Innenstadt. Sie freuen sich aber, dass die Stadt nun aktiv wird. Es steht ein Sondervermögen von zehn Millionen Euro zur Verfügung.

Es gibt auch gute Beispiele für neue Geschäfte in Emmerich. Hier Monique Nieling vom Geschäft „Heinie Bosch“ an der Steinstraße 4.

Es gibt auch gute Beispiele für neue Geschäfte in Emmerich. Hier Monique Nieling vom Geschäft „Heinie Bosch“ an der Steinstraße 4.

Foto: Christian Hagemann

 Sara Kreipe ist seit Juli des letzten Jahres Wirtschaftsförderin in Emmerich, die Emmericher Werbegemeinschaft wurde neu belebt, es steht ein Sondervermögen von zehn Millionen Euro zur Verfügung und Lena Börsting wurde am Donnerstag als neue Citymanagerin vorgestellt. Es tut sich etwas, um die Rheinstadt nach vorne zu bringen und attraktiver zu machen. Wir fragten verschiedene Einzelhändler, ob sie bereits „Auswirkungen“ der unterschiedlichen Maßnahmen spüren.

Er habe alles aus der Presse erfahren und wohlwollend betrachtet. „Ohne es negativ zu bewerten: Gut Ding will Weile haben. Und von Emmerich weiß man aus Erfahrung, es fluppt nicht alles so schnell, wie man es haben möchte“, sagte Ulrich Kreutz, Inhaber des Juweliergeschäftes an der Kaßstraße. Es sei auch wichtig, dass jeder Einzelhändler sich selbst gut präsentiere. „Aber die guten Rahmenbedingungen müssen von der Stadt geschaffen werden. Dass jetzt etwas läuft, ist positiv.“ Die Frauenpower in der EWG sei für ihn ebenfalls ein positives Zeichen.

Auch Martina Fingerhut vom Bettengeschäft am Kleiner Löwe sieht positive Tendenzen. „Sara Kreipe ist jemand, die sich kümmert. Sie kann gut auf Leute zugehen und vermitteln. So bringt sie frischen Wind rein“, sagte sie. Dass die Werbegemeinschaft wieder auflebt, sei Kreipes Erfolg. „Man sieht, dass etwas passiert. Eine schöne Sache war der Lichtermarkt, den EWG und Wirtschaftsförderung gemeinsam organisierten. Auch sollen jetzt die Vereine mit ins Boot genommen werden für das Stadtfest im September.“ Wichtig sei, dass die Stadt ein anderes Image bekomme und die Bürger nicht immer nur das Negative sehen. „Jeder hat die Möglichkeit, die Mitarbeiter der Wirtschaftsförderung, des Citymanagements und der Werbegemeinschaft anzusprechen und seine Ideen vorzubringen“, so Martina Fingerhut.

 Michael Terstegen von „Alexander Moden“ kritisiert die schwierige Parkplatz- und Baustellensituation.

Michael Terstegen von „Alexander Moden“ kritisiert die schwierige Parkplatz- und Baustellensituation.

Foto: Monika Hartjes

Generell sei wichtig, dass etwas getan werde. „Gar nichts zu tun, ist auch keine Lösung.“ Durch die verschiedenen Maßnahmen verspreche er sich, dass die Problemzonen, die ja deutlich sichtbar seien, verbessert werden können, sprach Michael Terstegen von „Alexander Moden“ unter anderem die schwierige Parkplatz- und Baustellensituation in Emmerich an. Bei Parkplätzen müsse man sich Gedanken über die Erreichbarkeit, die Bewirtschaftung und die Ausschilderung machen. Auch hoffe er, dass es eine Möglichkeit gibt, die Probleme mit den sogenannten „Schrottimmobilien“ zu lösen. Terstegen besuchte den Abend im PAN zum Thema „Citymanagement“. „Der Referent Jens Nußbaum hat gesagt, dass man nicht gleich von 6 auf 1 springen kann. Wir hätten das Ziel schon erreicht, wenn wir von 6 auf 3 springen würden.“

Miriam Tiemer sieht die schlimme Parksituation und die Neumarkt-Baustelle als wunde Punkte an. „Ich bin auf Laufkundschaft angewiesen. Die wirtschaftliche Lage ist schlecht. Früher hatte ich drei Mitarbeiterinnen, die ich alle entlassen musste“, sagte die Inhaberin des „Tafelhauses“ am Neumarkt, das im Dezember sein 10-jähriges Jubiläum feierte. Trotzdem mache sie weiter, weil sie sich durch die Maßnahmen Verbesserungen erhoffe. Leider dauert alles sehr lange. „Zu Weihnachten haben einige Emmericher mir gesagt, dass sie bewusst hier einkaufen, um den Einzelhandel und nicht Amazon zu unterstützen.“ Sie investiert auch weiterhin, von Altweiber bis Rosenmontag wird das Geschäft renoviert. „Ein Zeichen für alle, dass es weiter geht“, so die Geschäftsfrau.

Kirsten Bolk, von „Abbing & Bolk“ hat sich in den Vorstand der Werbegemeinschaft wählen lassen.

Kirsten Bolk, von „Abbing & Bolk“ hat sich in den Vorstand der Werbegemeinschaft wählen lassen.

Foto: Monika Hartjes

Kirsten Bolk, von „Abbing & Bolk“ an der Steinstraße, betrachtet zwar alles „etwas vorsichtig“, unterstützt die Maßnahmen aber persönlich und hat sich in den Vorstand der Werbegemeinschaft wählen lassen. „Das ist ein gutes Team, Ideen sind vorhanden, es läuft ganz gut an“, lobte sie. Sie wünscht sich weitere gute Events für eine lebendige Innenstadt und ein Umdenken in der Bevölkerung. Die Parksituation müsse besser werden, ohne hohe Gebühren. Dann kämen die Leute auch.

Das sieht Markus Konnik, Inhaber der Orthopädietechnik Hendricks an der Burgstraße, ähnlich. „Alle Kunden beschreiben die Parkmöglichkeiten als katastrophal. Schade, dass das Parkdeck vom Tisch ist“, sagte er. Dass ein Gebäude wie die alte Polizeiwache so lange leerstehe, sei ebenfalls nicht positiv, so Konnik. Man solle alle mit einbeziehen, um Emmerich attraktiver zu machen. „Wenn alle an einem Strang ziehen und schneller als bisher gehandelt wird, dann können Lösungen gefunden werden“, so Markus Konnik.

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