Niederrhein Die zwei Gesichter des Sommers

Emmerich · Die vergangenen Wochen waren zu trocken. Das geht an vielen Pflanzen nicht spurlos vorbei, die Brandgefahr ist hoch. Landwirte klagen über erhebliche Ernteausfälle. Für alle, die frei hatten war es hingegen der perfekte Sommer.

 Wasserspaß am See: Jugendliche in Emmerich genießen das schöne Wetter.

Wasserspaß am See: Jugendliche in Emmerich genießen das schöne Wetter.

Foto: Markus van Offern/van Offern Markus

Freude pur. Endlich mal wieder ein richtiger Sommer. Auch wenn die vergangenen Tage etwas trüb und regnerisch waren: die vergangenen Wochen waren sonnig und vor allem heiß. Entsprechend voll war es in den Freibädern und an den Seen der Region. Wer konnte, der ging raus.

Pünktlich zum wieder wärmer werdenden Wetter steht der Start der Ferien an. Und da stellt sich die Frage: Wohin in den Sommerferien? Eine Möglichkeit: Auf ins Freibad! Damit vom Taschengeld auch noch etwas übrig bleibt, hat das Embricana für alle Schüler ein besonderes Angebot: die Ferienkarte. Mit ihr können sie das Emmericher Freizeitbad drei Wochen lang für nur 21 Euro besuchen. Die Sechs-Wochen-Karte kostet 42 Euro. Die Ferienkarten sind bereits jetzt an der Kasse des Embricana erhältlich. Ältere Jugendliche sollten beim Kauf einen Schülerausweis bei sich haben.

 Ist die Ferienkarte erst einmal gesichert, kann man in der schulfreien Zeit im Embricana so einiges erleben: Jeden Montag- und Freitagnachmittag laden Großspielgeräte, Poolnudeln und der zweieinhalb Meter hohe weiße Hai zum Toben im Wasser ein. Die Mittwochnachmittage stehen ganz im Zeichen des Ratespaßes. Verschiedene Aufgaben und Rätsel warten darauf, gelöst zu werden.

 Der Startschuss zum Ferienprogramm fällt morgen – am letzten Schultag. Dann findet nachmittags von 16 bis 21 Uhr die traditionelle School´s out-Party statt. Das Wetter sollte stimmen. Es sind purer Sonnenschein und Temperaturen um 26 Grad angesagt. Entsprechend können Schüler den Ferienbeginn in den Außenbecken feiern. Wer mag, powert sich auf der extra großen Hüpfburg oder bei spannenden Wasserspielen aus. Oder man genießt den Ferienbeginn einfach relaxed im Schwimmbecken und lauscht den aktuellen Chart-Hits.

Die Empfehlung gilt natürlich nicht nur für Schüler, sondern auch für Erwachsene. Genauso, wie die klassische Radtour am Rhein entlang. Bei angenehmen Wind lassen sich dort auch hohe Temperaturen aushalten. Ganz wichtig: Sonnenschutz und Trinken nicht vergessen.

Leid in Natur und bei Landwirten. Die vergangenen Wochen und Monate waren für Emmerich überaus trocken – zu trocken. Das geht an vielen Pflanzen nicht spurlos vorbei. Die Kommunalbetriebe der Stadt Emmerich bitten alle Bürger, die eine öffentliche Grünfläche oder Bäume vor der Haustüre haben, diese zu bewässern.

 Das Korn wurde vielfach mehrere Wochen früher als normal geerntet.

Das Korn wurde vielfach mehrere Wochen früher als normal geerntet.

Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Die Kommunalbetriebe selbst tun bereits ihr Möglichstes. Bei 9500 Straßenbäumen, 145.000 Quadratmetern Grünfläche und 200.000 Quadratmetern Rasenfläche ist das allerdings kein leichtes Unterfangen. „Aktuell bewässern wir die städtischen Grünflächen mit rund 25.000 Litern Wasser pro Woche. Bei normaler Witterung kommen wir im Sommer mit weniger als einem Viertel dieser Menge aus. Gegossen wird mit einem Lkw und einer Pritsche mit großen Fässern. Nun haben wir uns zusätzlich noch von einem Landwirt ein Wasserfass geliehen“, sagte Georg Holtkamp, zuständiger Mitarbeiter bei den Kommunalbetrieben. Die Gießperiode beginnt normalerweise mit den frisch gepflanzten Bäumen und steigert sich je nach Dauer der Trockenheit auf Bäume und Kleingehölze die die letzten zwei bis fünf Jahre gepflanzt wurden.

In Emmerich gibt es aber auch Bäume und Sträucher, die schon 10 bis 20 Jahre oder länger an ihrem Standort stehen. Wegen des Wetters vertrocknen auch diese. „Sollte die Trockenheit in den nächsten Tagen und Wochen noch anhalten, sterben die Bäume und Pflanzen ab. Bei den Altbäumen steigt auch die Bildung von Totholz rasant an. Dies hat dann wiederum Auswirkung auf die Verkehrssicherheit der Bäume“, sagt Holtkamp. Somit sei im nächsten Jahr wieder mit erhöhten Kosten für die Unterhaltung und Neupflanzung der Grünflächen zu rechnen.

Groß sind die Sorgen auch bei den Landwirten in der Region. Wegen des wenigen Regens mussten viele Bauern beispielsweise ihre Korn-Ernte um einige Wochen vorziehen und die völlig vertrockneten Ähren einholen. Vielfach können sie nur noch zu Tierfutter verwertet werden.

 Wie hier in Meerbusch, brannten am Niederrhein bereits mehrere Felder.

Wie hier in Meerbusch, brannten am Niederrhein bereits mehrere Felder.

Foto: RP/Feuerwehr Meerbusch

Eine andere Gefahr lauert auch auf den Feldern. Die Stoppeln der geernteten Pflanzen sind leicht entzündbar. Zuletzt brannten daher in Kleve und am weiteren Niederrhein zahlreiche Felder. Derzeit herrscht eine der höchsten Brandwarnstufen. Diese gilt weiterhin, auch wenn es zuletzt stellenweise geregnet hat. Denn das Wasser habe laut Behörden nicht ausgereicht, um den ausgetrockneten Boden richtig zu befeuchten. Mit Blick auf die wieder steigenden Temperaturen warnt die Feuerwehr daher vor offenem Feuer in Wäldern, auf Feldern und trockenen Wiesen. Zudem sollten keine Kippen weggeworfen und das Auto nicht auf Wiesen geparkt werden.

(maxk)
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