Der Trend in Richtung Elektroenergie Ökostrom-Zukunft für Emmerich

Emmerich · Die Gebrüder Derksen führen seit Jahrzehnten zwei Aral-Tankstellen in der Rheinstadt. Nun setzt das Unternehmen verstärkt auch auf Elektromobilität, um dem Trend zu folgen. Eine Ökostrom-Tankstelle wird in diesem Jahr errichtet.

 Die Gebrüder Heinz (rechts) und Horst Derksen (links) an der Aral Derksen Tankstelle.

Die Gebrüder Heinz (rechts) und Horst Derksen (links) an der Aral Derksen Tankstelle.

Foto: Emma Büns

Die Gebrüder Heinz und Horst Derksen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten mit Tankstellen in Elten und Emmerich einen Namen gemacht. Seit jeher verkaufen die Unternehmer erfolgreich Mineralöle. Doch die Zukunft scheint der Elektromobilität zu gehören. Daher soll im September eine Ökostrom-Tankstelle am Aral-Standort in Emmerich errichtet werden. Der Bauantrag für das Projekt sei bereits gestellt worden, berichtet Horst Derksen.

 „Wenn man eine Tankstelle betreibt und den Wandel rund um die E-Autos betrachtet, dann sollte man sich als Unternehmer unbedingt zukunftsfähig aufstellen“, sagt Horst Derksen. Die Nachfrage sei zuletzt stark angestiegen. Viele Leute wechseln vom Kraftstoff zum Strom, erzählt er von der Trendbewegung.

„Die Mobilität der Zukunft wird aus einem Mix verschiedener Antriebstechnologien bestehen, es wird sich nicht die eine Lösung herauskristallisieren. Doch die Elektromobilität spielt eine bedeutende Rolle. Aral als Marktführer im deutschen Tankstellengeschäft ist eine ideale Anlaufstelle für Elektroautofahrer – vorausgesetzt, das Laden geschieht ähnlich schnell wie das Tanken flüssiger Kraftstoffe“, sagt der Betreiber.

Bereits seit einem Jahr wird am Bau der Ökostrom-Tankstelle gearbeitet, nun wurde der Bauantrag bei der Verwaltung gestellt. Die Betreiber hoffen, im September die Tankstelle für Elektromobilität eröffnen zu können. „Die Stadt begrüßt unser Projekt, ebenso wie die Emmericher Stadtwerke. Die Stadt hat sich diese Art von Tankstelle bereits gewünscht. Wir hoffen nun auf eine zügige Bearbeitung unseres Bauantrags“, sagt der Eltener Horst Derksen.

Die Vorstellungen der Brüder sollen schnellstmöglich verwirklicht werden. Vier Schnelladepunkte mit jeweils zwei 300-Kilowatt-Hypercharger-Säulen, also Schnellladestationen, dürften ab September 2022 die Ladeinfrastruktur in Emmerich verbessern, meinen die Derksens.

An der Werner-Heisenberg-Straße wird dafür ein Trafo mit 1.250 Kilowatt installiert, versorgt wird dieser von den Stadtwerken. All das geschieht unter dem Namen „Aral pulse“. „Wir haben einige Zeit lang überlegt, ob wir uns an dieses Projekt wagen sollen. Wir müssen mit 500.000 Euro an Kosten rechnen, die wir im Endeffekt für die zwei Ladesäulen zahlen. Das ist kostspielig“, sagt Horst Derksen im Gespräch mit der Rheinischen Post.

Zudem wollen die Brüder auf nachhaltigen Strom für die Schnellladepunkte setzen. „Geladen wird hier 100 Prozent Ökostrom. In zehn Minuten können bis zu 300 Kilometer Reichweite geladen werden. Es werden alle Ladestandards wie CHAdeMO, CCS und Combo 2 verfügbar sein. Für jedes Fahrzeug ist also das Passende dabei“, erklärt Horst Derksen. Die Ladesäulen haben den Vorteil, dass Autofahrer schnell und zentral in Emmerich ihre Fahrzeuge laden können. Der Nachteil ist, dass der Tankprozess dadurch etwas teurer ist als bei Ladesäulen, die weniger als 300 Kilowatt aufbringen können.

Rund um die Ladesäulen sollen zudem Staubsauger installiert werden. „Damit das Laden nicht langweilig wird, ist an jeder Insel ein solcher geplant“, sagt Horst Derksen.

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