Umbau in Emmerich beginnt Neumarkt: Trend geht zu Edeka-Paket

EMMERICH · Mit den ersten Baggerarbeiten hat der Umbau des Platzes am Donnerstag begonnen. Aber einige Bürger bleiben skeptisch, ob die Umgestaltung zügig vorankommen wird. Das Gros favorisiert Edeka und nicht Rewe.

 Ein Bagger riss Sträucher und Pflastersteine am Neumarkt aus und ebnete den Platz

Ein Bagger riss Sträucher und Pflastersteine am Neumarkt aus und ebnete den Platz

Foto: Monika Hartjes

Am Donnerstag sollte es endlich losgehen mit dem Neubau am Neumarkt. Morgens um acht Uhr arbeitete dort ein Bagger. Er löste auf dem Grundstück die noch vorhandenen Pflastersteine und riss das Gestrüpp aus. Auf dem Boden lagen Stahlplatten, damit schwere Baufahrzeuge dort fahren können. Eineinhalb Stunden später passierte noch nicht mehr. Botho Brouwer, der kurz an der Baustelle vorbeischaute, ist optimistisch. „Der Bagger bereitet die Fläche vor, räumt alles auf, dann kommen die Lkw.“

 Sabine Angenendt plädiert für die Ansiedlung eines Edeka-Marktes.

Sabine Angenendt plädiert für die Ansiedlung eines Edeka-Marktes.

Foto: Monika Hartjes

„Ein einzelner Bagger, das ist doch ein Witz“, sagte Roman Berns, der sich das Geschehen anschaute. So sei das schon die ganzen Jahre gewesen, es gehe einfach nicht voran. „Die Leute fahren nach Kleve, Bocholt und Wesel zum Einkaufen.“ Neue Geschäfte müsse man ansiedeln, deshalb sei er auch für Edeka und nicht für Rewe, das ja nur einfach umziehen würde.

 Willi Hübers hofft, dass die Arbeiten nicht erneut ruhen.

Willi Hübers hofft, dass die Arbeiten nicht erneut ruhen.

Foto: Monika Hartjes

„Vor einem halben Jahr haben wir hier schon mal einen Bagger gesehen und danach war lange Stillstand“, sagte auch Willi Hübers skeptisch. „Ich wünsche mir Geschäfte, in denen man alles bekommen kann – von der CD bis zum Topf Farbe – so wie früher Karstadt“, sagte der Emmericher. Er wolle auch lieber neue Geschäfte wie Edeka und Rossmann, statt einfach Rewe umzusiedeln.

Das sieht Horst Welling, Gastwirt vom „Raben“, ähnlich. Edeka mit Rossmann hier neu anzusiedeln, das sei eine gute Sache. Für das Weihnachtsgeschäft sei nur nicht so gut, dass die Parkplätze am Neumarkt alle wegfallen sollen. Er sehe ein, dass das aus Sicherheitsgründen so sein müsse, hoffe aber, dass so viele Parkplätze wie möglich für die Kunden auch während der Bauphase erhalten bleiben.

Sabrina Angenendt bevorzugte auf jeden Fall Edeka als neues Geschäft. „Wenn Rewe aus dem Rheincenter an den Neumarkt geht, was wird dann mit KiK & Co?“ fragte sie sich. Würde das einen Leerstand des kompletten Rheincenters nach sich ziehen? Ähnlich reagierten auch andere Bürger. „Wir brauchen weitere Geschäfte für unsere Innenstadt. Es gibt immer mehr Leerstände“, sagte eine Frau.

Dass die CDU-Lösung mit Edeka, Rossmann und Action favorisiert wird, zeigte sich auch in einer Facebook-Umfrage in der Gruppe „Alles über Emmerich“. Mehr als 200 Personen wollten Edeka, nur einer entschied sich für den Vorschlag der SPD, den Rewe-Umzug vom Rheincenter zum Neumarkt.

Gegen 10.45 Uhr kam ein Traktor mit Anhänger, der voll Sand geladen wurde. Danach machte der Baggerführer eine Pause. „Hier tut sich ja noch immer nichts“, meinte ein Passant, der gerade in diesem Moment vorbei kam.

Einige Autofahrer wunderten sich über ein Knöllchen, das hinter ihrer Scheibe steckte. Sie hatten übersehen, dass der kleine Parkplatz zum Neuen Steinweg hin mit Verbotsschildern gesperrt war, weil hier der Zaun geöffnet war für die Ein- und Ausfahrt der Baufahrzeuge.

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