Emmerich Eltens neue Pulverkammer

Emmerich · Die Firma "Laser Fireworks Europe" hat am Rand von Elten ein großes Lager für Feuerwerkskörper eröffnet. Erste Lieferungen gab es schon. Bis Dezember soll die Halle mit über einer Million Kilogramm Feuerwerk gefüllt sein.

 Firmen-Inhaber Hayo Wolff mit einem Paket Feuerwerkskörper.

Firmen-Inhaber Hayo Wolff mit einem Paket Feuerwerkskörper.

Foto: mvo

In direkter Nähe zu Wohnhäusern, Büro- und Geschäftsgebäuden hat die Firma "Laser Firewoks Europe" an der Groenlandstraße 2 eine große Lagerhalle angemietet. Sie will dort über eine Million Kilogramm Feuerwerkskörper lagern —brutto, also mitsamt Hülsen und Verpackungen. Die "Nettoexplosivmasse", also die Menge an zum Beispiel Schwarzpulver in den Körpern, betrüge 200 Tonnen.

Im Getränkemarkt nebenan arbeitet Gabi Pitz-Wynhoven. "Ist schon ein etwas komisches Gefühl", sagt sie zu den neuen Nachbarn: "Man hat halt Enschede im Kopf." Dort starben im Mai 2000 bei der Explosion einer Feuerwerksfabrik 23 Menschen, das ganze Stadtviertel brannte.

"Die Leute hören ,Feuerwerk' und haben direkt Angst, dass es lebensgefährlich wird", sagt Hayo Wolff, Inhaber von "Fireworks Europe". Er wohnt in Hüthum. "Sie wissen nichts von den verschiedenen Sorten, die es gibt."

In Elten dürfe ausschließlich Feuerwerk gelagert werden, das für den Endverbraucher frei erhältlich ist, etwa zu Silvester. Die Klassifizierung lautet "1.4 G" oder "1.4 S". "Dieses Feuerwerk ist nicht massenexplosiv", erklärt Wolff. Das heißt: Würde ein Feuer ausbrechen, so würde das gelagerte Material nach und nach abbrennen, bis es gelöscht wird, aber es käme nicht zur Explosion.

Seit etwa fünf Jahren unterhält Wolff bereits Lager an der Groenlandstraße 31. Es ist deutlich kleiner, bietet Platz für Feuerwerk mit gerade mal zehn Tonnen Nettoexplosivmasse. Zum Jahresende gibt es dort populäre Lagerverkäufe, "da kommen Tausende Leute". Außerdem beliefere man Geschäfte in ganz Deutschland und den Niederlanden — die Firma expandiert.

Einige Nachbarn wehren sich gegen den neuen Standort. "Sie haben angekündigt, sich einen Anwalt zu nehmen. Wir haben sie eingeladen, vorbeizukommen. Wir würden alles genau erklären", sagt Wolff. Zur Firma "S.E. Fireworks" von der Katastrophe von Enschede habe "Fireworks Europe" keine Verbindung: "Damit haben wir nichts zu tun. Das war Konkurrenz."

(RP)
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