Emmerich Eltener Kolpinghaus ohne Pächter?

Emmerich · Das Kolpinghaus ist derzeit geschlossen. Die Gründe möchte der Trägerverein des Hauses nicht kommentieren. Jetzt anstehende Veranstaltungen der Schützen sind allerdings nicht gefährdet.

 Blick in den großen Saal des Kolpinghauses: Es ist für das Vereinsleben in Elten besonders wichtig.

Blick in den großen Saal des Kolpinghauses: Es ist für das Vereinsleben in Elten besonders wichtig.

Foto: Markus van Offern

Das Eltener Kolpinghaus hat für das Vereinsleben im Silberdorf besondere Bedeutung: Es ist das einzige Haus am Ort, in dem sich auch Veranstaltungen größerer Dimensionen abhalten lassen. Eine Kneipe, ein Restaurant, ein großer Saal, zwei kleinere, eine Schießanlage und eine Kegelbahn gibt es dort, dazu reichlich Platz draußen, den man ebenfalls bewirtschaften kann. Kein Wunder also, dass den Eltener Vereinen dieses Haus lieb und teuer ist. Doch wer dieser Tage die Lokalität an der Sonderwykstraße besuchen wollte, stand vor verschlossener Türe. "Aus familiären Gründen geschlossen", heißt es auf einem Schild.

In Elten kursieren Gerüchte, dass die Pächter überraschend kurz vor Pfingsten die Pächter abgesprungen sein sollen. Sie hatten das Kolpinghaus erst im März vergangenen Jahres übernommen. Doch eine offizielle Bestätigung gibt es dafür bislang nicht. Auch nicht dafür, dass bereits nach einem neuen Pächter Ausschau gehalten wird. Aus welchen Gründen das Kolpinghaus geschlossen ist, möchte der Vorsitzende des Kolpinghaus-Vereins, Thomas Wardthuysen, nicht kommentieren. "Es ist derzeit nicht geöffnet, das ist das Einzige, was wir momentan bestätigen", sagte er der RP.

Für die Eltener St.-Martinus-Schützen ist das Kolpinghaus ganz besonders wichtig. Unter der Woche finden dort regelmäßig mehrere Schießveranstaltungen statt, im Juni steht zudem die 90-Jahr-Feier mit Kaiserschießen und Ende Juli das traditionelle Schützenfest auf dem Programm. "Der Schießbetrieb kann aufrecht erhalten werden und auch unsere Feierlichkeiten sind nicht in Gefahr", erklärt Brudermeister Heinz Wienhoven. Doch auch er weiß, dass möglichst schnell eine Lösung gefunden werden muss. "Ich bin zuversichtlich, dass das auch geschehen wird", sagte Wienhoven der RP.

Klar dürfte wohl sein: Eine Trägergesellschaft, die aus mehreren Vereinen besteht, wird es wohl eher nicht geben. Sie war vor zwei Jahren einmal angedacht worden, um den Fortbestand des Kolpinghauses zu sichern, nachdem das vorletzte Pächterpaar nach dem Schützenfest 2015 aufgehört hatte. Kolpingfamilie, Musikverein, Schützen und Kneippverein hatten ursprünglich über eine solche gemeinsame Gesellschaft nachgedacht, nahmen davon jedoch wieder Abstand, nachdem unsicher war, ob die Vereine durch eine solche Beteiligung an einer Gaststätte nicht ihre eigene Gemeinnützigkeit und damit auch ihre eigenen Finanzen aufs Spiel setzen.

(RP)
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