Emmerich Elten wieder mit eigenem SPD-Ortsverein

Emmerich · Gründungsversammlung mit 30 Anwesenden im Hotel Wanders. Neu-Eltenerin Marita Weit ist die neue Vorsitzende. Fabian Wehren ihr Stellvertreter. Sohni Wernicke nur Revisor. Er will den Vorstand aber unterstützen.

Früher war Elten mal "das rote Dorf am Niederrhein", erzählte SPD-Urgestein Hans-Jörgen "Sohni" Wernicke. "Wir hatten dann keinen Nachwuchs und das führte vor rund 15 Jahren zum Ausbluten des SPD-Ortsvereins Elten", so die "Gallionsfigur" der Sozialdemokraten in Elten. Das änderte sich mit der BI "Rettet den Eltenberg" und der Gründung des SPD-Destrikts, bei dem Wernicke Sprecher wurde.

"Dieses Amt wird heute beendet und das freut mich. Wir brauchen es nicht mehr, weil wir heute einen neuen SPD-Ortsverein Elten gründen", sagte der Eltener, der am Montag 70 Jahre alt wird, auf der Gründungsversammlung am Donnerstagabend im Hotel Wanders. "Wir haben eine Truppe zusammenbekommen, die auch langfristig eine Perspektive bietet."

Bereits die Wahl im Mai, wo man drei Kandidaten habe aufstellen können, sei erfolgreich verlaufen. Man habe die Zahlen verdoppeln können.

Er sei sehr nervös. "So oft kommt es nicht vor, dass ein Ortsverein gegründet wird von einer Partei, der ich schon lange angehöre", so Wernicke zu den 30 Gästen, unter denen 15 stimmberechtigte Eltener SPD-Mitglieder waren. Die Neuwahlen verliefen einstimmig. Vorsitzende wurde Marita Weit. Die 54-Jährige wohnt seit zweieinhalb Jahren in Elten, vorher über 30 Jahre in Bonn. Zunächst habe sie gedacht, das politische Geschehen in Elten sei klein und beschaulich. Doch dann habe sie bei einigen Themen gemerkt, dass das nicht so ist. "Hier habe ich Leute getroffen, die wissen, was sie wollen und sagen, was sie wollen." Stellvertreter wurde der 29-jährige, in Elten geborene Fabian Wehren. Zum Kassierer wurde der 28-jährige Daniel Klösters gewählt, der im "Controlling" tätig ist und bei Fortuna Fußball spielt. Die 47-jährige Bettina Jansen, die auch damals in der SPD aktiv war, wurde Schriftführerin. Beisitzer wurden Willi Berg, Petra Smink, Marietta Wehren und Frank Jöris, Revisoren Heinz Schmitz und Sohni Wernicke.

Der SPD-Stadtverbandsvorsitzende Peter Hinze sagte: "Es hat schon ein bisschen was Historisches, was heute hier passiert. Es ist ein Glücksfall, dass Sohni wieder aktiv geworden ist und sich Leute gemeldet haben, die für die SPD Elten aktiv wurden." Elke Trüpschuch, stellvertretende Bürgermeisterin, betonte: "Jetzt gibt es etwas mehr Demokratie und eine größere Vielfalt in der Parteienlandschaft für Elten."

"Ich nehme die Herausforderung gerne an", sagte die neu gewählte Vorsitzende Marita Weit in ihrer Antrittsrede. "Wenn ich eine Sache mache, dann richtig, mit dem nötigen Ernst und dem nötigen Respekt." Es gebe reichlich Themen in Elten. "Das Wir und das Gemeinsam stehen im Vordergrund, ebenso die Bürgernähe."

Sie bedankte sich bei Hans-Jörgen Wernicke für seinen Einsatz. Er sei ein Kämpfer, ein Rebell, ehrgeizig, aber auch stur im positiven Sinne, sagte sie über den Mann, der seit rund 40 Jahren der Partei angehört. "Ich war aber nie damit verheiratet", so Sohni, der zweimal austrat, aber auch wieder eintrat und jedes Mal gleich wieder zum SPD-Ortsvereinsvorsitzenden gewählt wurde.

Marita Weit überreichte Wernicke ein bepflanztes Segelschiff. "Er war der Mann am Ruder, hat Alt und Jung - wieder oder erneut - zur Politik gebracht." Wernicke versprach, den neuen Vorstand zu unterstützen und "den notwendigen Flanken- und Rückenschutz" zu geben.

(moha)
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