Emmerich Elten künftig ohne Ortsvorsteher

Emmerich · Im Rat konnte sich gestern Abend eine Mehrheit von SPD, BGE und "Embrica" mit 18:16 Stimmen knapp für den Ortsausschuss in Elten durchsetzen. Das Amt des Ortsvorstehers im Silberdorf gehört somit der Vergangenheit an.

 Auch die Übergabe von mehr als 830 Unterschriften, die sich für den Verbleib von Ortsvorsteher Albert Jansen in seinem Amt aussprachen, konnte die Mehrheitsverhältnisse im Rat nicht ändern. Im Bild: Adrian Straver, Karin Roes und Bürgermeister Johannes Diks (v.r.)

Auch die Übergabe von mehr als 830 Unterschriften, die sich für den Verbleib von Ortsvorsteher Albert Jansen in seinem Amt aussprachen, konnte die Mehrheitsverhältnisse im Rat nicht ändern. Im Bild: Adrian Straver, Karin Roes und Bürgermeister Johannes Diks (v.r.)

Foto: markus van offern

Es war denkbar knapp: 18 Stimmen hatten die Befürworter des Ortsausschusses in Elten benötigt - und genau diese Anzahl bekamen sie in der gestrigen Ratssitzung auch zusammen. In geheimer Abstimmung konnte sich die Koalition von SPD, BGE und "Embrica" trotz eines Abweichlers gegen CDU und Grüne durchsetzen und die Hauptsatzung der Stadt ändern. Das Amt des Eltener Ortsvorstehers gehört damit der Vergangenheit an.

Auch die vorangegangene Übergabe von mehr als 830 Unterschriften Eltener Bürger, die sich für den Verbleib von Albert Jansen (CDU) in seinem Amt aussprachen, konnte daran nichts ändern. Karin Roes, die die Aktion zusammen mit weiteren Eltenern und der CDU organisierte, hatte sich zuvor noch einmal in einem eindringlichen Appell an den Rat gewandt und für Albert Jansen plädiert: "Wir fordern Sie auf, den mehrheitlichen Willen der Bürgerinnen und Bürger Eltens zu achten. Gestehen Sie Elten das gleiche Recht zu wie den anderen sechs Ortschaften in Emmerich auch." Die Mehrheitsverhältnisse konnte das dennoch nicht ändern.

Die SPD hatte zuvor noch einmal ihre Beweggründe für den Ortsausschuss erläutert: "Es geht hier nicht um politische Winkelzüge, sondern um mehr Zugang für die Öffentlichkeit bei Themen, die für Elten von Bedeutung sind", sagte Fraktionschef Peter Hintze. Gerade weil Elten eine besondere Rolle einnehme, sei ein Ortsausschuss die richtige Wahl für den Ortsteil. Themen wie die Schließung der Hauptschule und die Diskussion rund um die Betuwe hätten gezeigt, dass die Belange Eltens auf breitere Schulten gestellt werden müssten.

Gerhard Gertsen von der CDU hielt dem entgegen, dass ein Ortsausschuss eine Verdopplung der Kosten, Mehrarbeit für die Verwaltung und mehr Bürokratie bedeuten würde. Dass ein Ratsbürgerentscheid von Erfolg gekrönt sein könnte, hatte die CDU indes nicht mehr geglaubt. Einen entsprechenden Antrag zog sie zurück.

Thomas Meschkapowitz (BSD/"Embrica") hielt die Anzahl der überreichten Unterschriften zwar für beeindruckend, sie stelle allerdings nicht die Mehrheit dar. Dafür spiegele jedoch ein Ortsausschuss durch seine Zusammensetzung die Mehrheitsverhältnisse wider.

Die erste Sitzung des Ortsauschusses wird bereits am 19. November um 17 Uhr voraussichtlich im Kolpinghaus Elten stattfinden. Die Mitglieder des Gremiums (siehe Infobox) stehen ebenfalls schon fest. Sofern nicht dort schon vertreten, dürfen auch weitere Ratsmitglieder aus Elten an den Sitzungen teilnehmen, sie sind dann allerdings nicht stimmberechtigt.

Der bisherige Ortsvorsteher Albert Jansen wird wohl nicht darunter sein. Er hatte einen Vorsitz trotz eines entsprechenden Angebots der SPD bereits abgelehnt und auch klar gestellt, dass er in dem Gremium nicht mitarbeiten wolle.

(RP)
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