Emmerich Elektrotechnik für die ganze Welt

Emmerich · Die Sommertour der Wirtschaftsförderung des Kreises Kleve stellt Betriebe mit hoher Exportquote vor: Die Fleuren GmbH arbeitet für Projekte in den USA, in Singapur oder Marokko, aber auch für die Düsseldorfer Rheinbahn.

 Norbert Fleuren (2. v. r.) und sein Sohn Max (4. v. r.) erklären Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers (3. v. r.) und Kleves Bürgermeisterin Sonja Northing eine Schaltgruppe. Rechts Jörg Welbers, links Maria Fleuren.

Norbert Fleuren (2. v. r.) und sein Sohn Max (4. v. r.) erklären Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers (3. v. r.) und Kleves Bürgermeisterin Sonja Northing eine Schaltgruppe. Rechts Jörg Welbers, links Maria Fleuren.

Foto: Stade Klaus-Dieter

Wenn irgendwo auf der Welt in großen Häfen wie von Geisterhand über Schienen gezogen Schwertransporter die Container vom vollautomatischen Blocklager unter genau den richtigen Hafenkran bringen, dann ist da Technik aus Kleve drin. Wenn in Amerika eine hoch komplizierte Operation am offenen Schädel MRT-begleitet stattfindet und der Chirurg genau die richtige Lichttemperatur für ein möglichst ermüdungsfreies Arbeiten bekommt, sind dort Schaltelemente aus Kleve dabei. Und wenn in Invanpah/USA Sonnenstrahlen von über 300.000 Spiegeln gebündelt in Strom verwandelt werden, ist auch dort Technik vom Niederrhein zu finden. Die Technik der Fleuren-Gruppe aus Kleve ist weltweit gefragt, wenn es um Automatisierungsprojekte und Prozessautomatisierung oder um professionelle Elektrotechnik für das Großgewerbe oder die Industrie, den öffentlichen Sektor geht.

Auszubildender Maximilian Neeff arbeitet an einem Schaltschrank. Sechs Lehrlinge bildet der Betrieb aus.

Auszubildender Maximilian Neeff arbeitet an einem Schaltschrank. Sechs Lehrlinge bildet der Betrieb aus.

Foto: Stade

Das Klever Unternehmen, im Jahr 1975 von Norbert Fleuren in Kranenburg gegründet und 1981 nach Kleve gezogen, bietet 40 Mitarbeitern Lohn und Brot und bildet sechs Lehrlinge aus. Es bietet Engineering, Elektrotechnik, Sachverständigenbüro und Industrieautomatisierung. "Wir würden sofort zehn zusätzliche Fachkräfte vom Monteur bis zum Elektriker einstellen - die Auftragslage wäre da", sagt Firmenchef Norbert Fleuren. Aber die freien Stellen sind nicht zu besetzen - es gibt keine Bewerber. Und die meisten Auszubildenden gehen nach der fundierten Ausbildung ins Studium und sind dann für Kleve verloren.

Gestern machte die Sommertour der Wirtschaftsförderung des Kreises Kleve bei Fleuren Station. Einem Unternehmen, das unscheinbar mitten im Klever Industriegebiet an der Ziegelstraße residiert und weltweit hochspannende Projekte fährt. Fleuren arbeitet beispielsweise für die Großturbinen von Siemens die Schaltungen für Heizungsanlagen aus, die die Turbine vorheizen, damit sich das stählerne Ungetüm gleichmäßig dehnt und keine Unwucht bekommt, wenn der glühend heiße Dampf in die Turbinenblätter fährt. Und auch in einer 250 Tonnen schweren Kolonne, einem Stahl-Turm für chemische Verfahren, für Shell in Rotterdam, die bei Winkels in Kleve gebaut wurde, steckt Fleuren-Elektrotechnik

Aber die Elektroniker und Ingenieure tüfteln auch an kniffligen Aufgaben gleich vor Ort: Die Rheinbahn in Düsseldorf hat ihren Fuhrpark um 200 Züge erweitert, die gewartet werden wollen. Nachts zwischen null und drei Uhr bleiben pro Zug knapp fünf Minuten. Fleurens Techniker und Ingenieure arbeiten an der Steuerung, wie das bewerkstelligt werden kann. "Wir müssen den Zug warten und beispielsweise gleichzeitig eine automatische Regelung finden, dass der Zug erst aus der großen Halle fährt, wenn die Reinigungskräfte ihn verlassen haben", schildert Jörn Welbers von Fleuren Elektro-Technik die Aufgabenlage.

Zuvor hatte Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers betont, dass die Exportrate der Unternehmen im Kreis Kleve mit 47,5 Prozent die des Landes um 3,2 Prozentpunkte überschreite. Kleves Bürgermeisterin Sonja Northing freute sich über das Unternehmen in ihrer Stadt.

(mgr)
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