Emmerich Eiskalt: Der Winter ist da

Emmerich · Das sind die Folgen: Gestern rückten die Streufahrzeuge in Emmerich und Rees zum ersten Mal aus. Und die Großhändler haben die Preise für Marken-Winterreifen oft verdoppelt. Sie sind sehr knapp.

Der erste Schnee 2010 in Kleve
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Der erste Schnee 2010 in Kleve

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Wer jetzt noch Winterreifen kaufen will, weil er bisher nur auf Sommerreifen unterwegs war, hat ein großes Problem. Denn Gesetzgeber, Reifenhändler und Petrus scheinen sich abgesprochen zu haben. Weil die neue Winterreifenpflicht mit höherem Bußgeld gerade jetzt beim Wintereinbruch wirksam wird, lachen sich manche Reifengroßhändler ins Fäustchen. Denn Preisaufschläge von bis zu 100 Prozent für Markenreifen sind keine Seltenheit.

Bei manchen Modellen geht nichts

Auch Dirk Bouwman zuckt nur mit den Schultern. "Die Preise, die auch wir an den Großhandel zahlen müssen, sind tatsächlich teilweise doppelt so hoch wie vorher", so der Geschäftsführer vom Bebo-Reifenservice in der Emmericher Tackenweide. Für manche Modelle, wie den 5er BMW oder verschiedene Busse, gebe es sogar gar keine Markenreifen mehr.

"Hier können wir als Ersatz höchstens einen Ganzjahresreifen anbieten, den der Gesetzgeber ja auch anerkennt", so Bouwman weiter. Sie sind am M + S-Zeichen für Matsch und Schnee zu erkennen. Derzeit wird in seiner Werkstatt bis 21 Uhr abends geschraubt. Bis zu 60 Fahrzeuge erhalten dort pro Tag neue Reifen.

Neben den richtigen Reifen ist der Zustand der Straßen enorm wichtig. In Rees ist die Mannschaft um Baubetriebshofleiter Andreas Böing bestens vorbereitet. 75 Tonnen Salz für die insgesamt vier Streufahrzeuge sowie weitere 25 Tonnen für die Handstreuung können verteilt werden. "Im vergangenen Jahr haben wir zwischen 150 und 200 Tonnen Salz verbraucht", erinnert sich Böing an einen außergewöhnlichen Winter mit vielen Einsätzen.

Ab 4 Uhr morgens halten seine Mitarbeiter jetzt die Augen offen, um schnell im Falle des Falles reagieren zu können. Wenn es denn keine Vorwarnung gibt. Dann geht es noch eher los.

Wie auch in Emmerich. Hier warten am Bauhof 180 Tonnen auf ihren Einsatz, der gestern begann. Fünf Streufahrzeuge und zwölf Mitarbeiter kämpfen dann gegen die Glätte. Auch sie sind quasi rund um die Uhr einsatzbereit. Im vergangenen Jahr wurden 400 Tonnen Salz gestreut. Wenn denn die hiesigen Kommunen bei der damaligen Knappheit überhaupt noch beliefert werden konnten.

Auch beim Landesbetrieb Straßenbau sieht man dem ersten Wintereinbruch im Kreis gelassen entgegen. Für die 300 Kilometer an Bundes- und Landesstraßen wurden 700 Tonnen in Kleve eingelagert. Der dortige Leiter Ewald Cronenberg kann sechs Fahrzeuge losschicken. Auch die Radwege stehen dann mit auf dem Programm. Wie in Emmerich und Rees auch.

(RP)
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