Emmerich Einblicke: Der "Wette Telder" von innen

Emmerich · Annette Brüderle lässt "de Wette Telder" sanieren. Die Besitzerin sucht übrigens einen langfristigen Mieter oder auch Käufer. Wenn ein künftiger Mieter sagt, wie er die Räume nutzen möchte, kann das jetzt schon berücksichtigt werden.

"Womöglich ist das Haus das älteste Bauzeugnis eines spätmittelalterlichen Kaufmannshauses überhaupt", schrieb Landeskonservatorin Dr. Kristin Dohmen in einer Beurteilung aus dem Jahre 2007.

Priester und Heimatdichter Johannes Derksen wurde im Haus als zehntes von zwölf Kindern geboren.

Übersetzt lautet der Name des Hauses "Im Weißen Teller" was darauf hindeutet, dass hier einst mit Tellern und Keramik gehandelt wurde.

War die damals repräsentative Vorderansicht einst dominant, ist es heute das ursprünglich als Haus für die Dienerschaft gedachte Hinterhaus, dessen Frontseite jetzt an der Rheinpromenade liegt und bewohnt ist. Die beiden Gebäude sind durch einen kleinen Innenhof verbunden. Die hohen Fenster am Haupthaus lassen schon von außen erkennen, dass im vorderen Bereich die Decke fünf Meter hoch war, um Lagerplatz für den Gewerbebetrieb zu haben. Es gab ein "Kantörchen" mit Blick auf die Steinstraße, einen Tresorraum mit Metalltor und Kreuzgewölbe sowie einen Windfang zur Abgrenzung vom mehrstöckigen Teil.

Im 19. Jahrhundert fand eine umfassende Renovierung statt. Aus dieser Zeit stammen die gut erhaltenen Bodenfliesen in Flur und Waschküche. Zuletzt wurde das Gebäude 15 Jahre lang von Maler Hein Driessen als Atelier genutzt.

(RP)
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