Abschied von Hermann Depenbrock Ein Urgestein der Altenhilfe geht in den Ruhestand

Haldern · 30 Jahre lang war Hermann Depenbrock für den Diözesancaritasverband tätig. Nun feierte er im Altenheim St. Marien Abschied.

 Die Bewohner des Altenheims St. Marien in Haldern überraschten Hermann Depenbrock (sitzend) mit selbst gemachtem Eierlikör und selbst gestrickten Socken.

Die Bewohner des Altenheims St. Marien in Haldern überraschten Hermann Depenbrock (sitzend) mit selbst gemachtem Eierlikör und selbst gestrickten Socken.

Foto: Caritas

Wäre es ein Kindergarten gewesen, hätte sich die Überraschung auf dem Flur kaum verbergen lassen. Aber Rollatoren rollen leise und die Bewohner des Altenheims St. Marien in Haldern sind diszipliniert. Sie überraschten Hermann Depenbrock zum Abschluss seiner Abschiedsfeier im Diözesancaritasverband, setzten ihn in einen roten Sessel, beschenkten ihn mit selbst gemachtem Eierlikör und Stricksocken, damit er gut versorgt den Ruhestand genießen kann.

St. Marien ist eines von vielen Altenheimen in der Diözese Münster, die durch das Mitte der 90er-Jahre erarbeitete Konzept „Wir schaffen Raum“ noch heute geprägt sind. Depenbrock hat in gut 30 Jahren in der Caritas deutliche Spuren in der Altenhilfe hinterlassen. Das bescheinigte ihm auch Diözesancaritasdirektor Heinz-Josef Kessmann.

Zu erwarten war das zu Beginn seiner Karriere nicht. Er startete als Koch, was später für den Bereich der Hauswirtschaft im Altenheim noch von Vorteil war. Den Umschwung bewirkte die Zivildienststelle in einer Regionalstelle des BDKJ, dem sich ein Studium an der Katholischen Hochschule anschloss. Als Sozialpädagoge fand er 1981 eine Stelle im Bischöflichen Jugendamt und von dort aus in den BDKJ-Regionalstellen Borken und Dülmen.

1988 wechselte Depenbrock in den Bereich stationäre Altenhilfe des Diözesancaritasverbandes. Schwerpunktmäßg entwickelte er Fortbildungen und erarbeitete mit Vertretern aus den Altenheimen in einem mehrjährigen Prozess das Konzept „Wir schaffen Raum“, das bundesweit auf großes Interesse stieß. Es betrachte die Altenhilfe ganzheitlich aus allen Blickwinkeln „und wirkt bis heute“, erklärte Kessmann. In den vergangenen Jahren seiner beruflichen Laufbahn begleitete Depenbrock die ambulante und stationäre Hospizarbeit. Auf Landes- und Bundesebene sei er hierfür und für die Palliativversorgung ein gefragter Kollege gewesen.

Kessmann bescheinigte Depenbrock eine besondere persönliche Haltung in der Arbeit mit alten Menschen, die ein gutes Stück zur caritativen Prägung in der Diözese beigetragen habe. Dabei sei es ihm auch gelungen, Inhalte und Spiritualität miteinander zu verbinden. Sein Thema sei gewesen, mit allen Sinnen zu leben, sagte die Vorsitzende der Mitarbeitervertretung, Lena Dirksmeier. Sie erinnerte an seine Beteiligung in der Trommelgruppe zum Katholikentag. Die bestehe weiter und dort werde er auch weiterhin Mitglied bleiben.

Depenbrock selbst bekannte, dass er mehr bekommen als gegeben habe. Geschätzt habe er vor allem die Freiheit in der Arbeit.

(RP)
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