Emmerich Ein Schiff wird kommen?

Emmerich · Hängen im Schacht: Jeden Tag erhält das Info-Center Anfragen für Schifffahrten ab Emmerich. Doch Helmut Hell hat noch keinen Nachfolger für die "Rheinkönigin". Auch "De Duffelt" und die "Stadt Rees" hängen in den Seilen.

Der 23. November war eigentlich der Stichtag. Dann sollten die Verhandlungen über ein Nachfolge-Schiff für die "Rheinkönigin" abgeschlossen sein. Damit Helmut und Rita Hell auch in der Saison 2011 wieder Fahrten ab Emmerich anbieten können.

Doch gestern dann die Mail von Helmut und Rita Hell aus dem Australien-Urlaub: "Wir können momentan noch keinen Vollzug des Geschäftes melden", heißt es da.

Womit sich nicht nur für die Hells die Frage stellt, wie es weitergeht. Denn die ungewisse Situation macht auch der Konkurrenz zu schaffen.

"Wir wollten eigentlich längst unseren neuen Fahrplan veröffentlicht haben", erklärt Hans de Swart auf RP-Anfrage. Der Kapitän des Fahrgastschiffes "De Duffelt" hatte bekanntlich einige Touren ab dem Hell-Steiger am Christoffeltor übernommen.

Wie auch Rainer van Laak, der mit seiner "Stadt Rees" unter anderem den Liniendienst übernommen hatte. "Ich weiß leider auch nichts Konkretes", so der Kapitän, der weiß, dass man ein Schiff nicht mal eben so wie ein Auto kauft. "Da ist nicht viel auf dem Markt — und dann muss auch alles passen, damit man erfolgreich ist", sagt er.

Und genau das ist der Punkt. "Unsere Gäste sind von der Ausstattung der ,Rheinkönigin' schon etwas verwöhnt", erklärt Emmerichs Tourismus-Chefin Dr. Manon Loock-Braun, die täglich Anfragen nach Schiffstouren erhält.

Will heißen: Aufgrund der neuen, schicken Promenade ist auch der Erwartungshorizont der Gäste gestiegen. Und ein entsprechendes Schiff zu kriegen, was nicht nur in der Ausstattung, sondern auch der Größe passt, ist auf dem offensichtlich übersichtlichen Markt mehr als schwierig.

Zumal die neue "Rheinkönigin" nicht so groß wie ihre Vorgängerin sein darf. Denn sonst rechnet sich die Anschaffung nicht. Helmut Hell sucht also ein bestens ausgestattetes Schiff, dass circa 40 Meter lang ist — eine modernere Version der "Stadt Rees" quasi.

Eines steht aber schon jetzt fest: Wenn Helmut und Rita Hell mit einem neuen Schiff zurück auf dem Emmericher Markt kommen, wird es einen heftigen Konkurrenzkampf geben. Denn sowohl "De Duffelt" als auch die "Stadt Rees" wollen Emmerich auch weiterhin ansteuern.

Van Laak: "Es sind ja noch zwei weitere Steiger vorhanden." Nämlich für den Fall, dass Hell seinen eigenen Steiger wieder selbst nutzen will. Wobei auch Hans de Swart den städtischen Steiger am Pegelhäuschen im Auge hat. Dann fügt er hinzu: "In Emmerich können aber keine zwei Boote überleben."

Wie gesagt: Das hört sich nach einem heftigen Konkurrenzkampf an.

(RP)
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