Emmerich Ein neuer Blick auf die Heimat

Emmerich · Die grenzüberschreitende Wanderausstellung "Nachbarn stellen sich vor" ist jetzt im Ememricher Rheinmuseum angekommen. An ihrer letzten Station ist sie bis zum 26. Oktober zu sehen.

 Gestern wurde die Ausstellung, die bereits in zahlreichen Ortsteilen in der Region zu sehen war, auch in Emmerich eröffnet.

Gestern wurde die Ausstellung, die bereits in zahlreichen Ortsteilen in der Region zu sehen war, auch in Emmerich eröffnet.

Foto: Markus van Offern

Die grenzüberschreitende Wanderausstellung "Nachbarn stellen sich vor" sei sehr gut gelaufen, freuten sich Fritz Ernst, Geschäftsführer vom Heimatverein Anholt, und Gerhard Krause, Ehrenmitglied und langjährig im Vorstand tätig, die die Idee zu so einer Ausstellung hatten. Eröffnet wurde sie am 1. April im Grenzlandmuseum in Dinxperlo, in Emmerich ist sie bis zum 26. Oktober zum letzten Mal zu sehen

"Wir sind die letzten", sagte Herbert Kleipaß am Sonntag bei der Ausstellungseröffnung. "Die Ausstellung ist durch die Nachbarschaft gewandert und das war gut, denn viele wissen nicht, was beispielsweise in Netterden oder Anholt los ist." Die Ausstellung sei durch die ehrenamtliche Arbeit der Mitarbeiter in den Heimat- und Verschönerungsvereinen unter der Federführung des Anholter Heimatvereins entstanden. "Sie kann sich wirklich sehen lassen." Aus dieser Zusammenarbeit ergaben sich sogar weitere gemeinsame Projekte, so haben einige Gemeinden bei der "Schmuggel-Radtour" mitgemacht, freute sich Kleipaß.

Unterschiedlich viele Leute haben sich das Gemeinschaftsprodukt an den einzelnen Standorten angesehen. In Millingen, wo Kleipaß zuvor die Ausstellungsplakate abgeholt hatte, waren an einem Tag rund 250 Leute gekommen. "Danke an alle, die durch ihren Einsatz und ihre Arbeit diese Ausstellung ermöglicht haben."

Hintergrund der Ausstellung war, dass auch 30 Jahre nach dem Schengener Abkommen die soziokulturellen und gesellschaftlichen Unterschiede diesseits und jenseits der Grenze nur langsam überwunden werden. "Voraussetzung für die Integration ist die gegenseitige Kenntnis und Respektierung der nationalen Eigenheiten", so die Initiatoren. Ein Dutzend deutsche und niederländische Heimat- und Verschönerungsvereine hatten deshalb diese Ausstellung konzipiert, in der die Ortschaften in Wort und Bild vorgestellt wurden. "Wir waren von Anfang an überrascht, mit welcher Begeisterung alle an die Arbeit gingen", sagte Gerhard Krause. "Es war eine gute Zusammenarbeit ohne Rivalität und alle gaben sich sehr viel Mühe."

Die einzelnen Ortschaften hatten die Ausstellung meist integriert in ein Rahmenprogramm oder ein Fest, so dass viele Besucher sich die Bilder und Texte anschauten. So wurde beispielsweise die Ausstellung in Hüthum während des Brunnenfestes gezeigt und in Praest waren neben Kirchenführung und Kutschfahrten durch das Dorf auch ein Kinderprogramm vorbereitet worden.

Obwohl die meisten Leute die Ausstellung schon einmal gesehen hatten, kamen noch etliche interessierte Bürger am Sonntag ins Rheinmuseum. "Ich hatte eine Radtour gemacht und die Ausstellung dann im St. Johannes Jugendheim in Praest besucht", erzählte der Eltener Theo van Lier. Er finde es nur schade, dass Elten nicht dabei war.

(moha)
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