Emmerich Eifersucht: Hund des Nachbarn totgetreten

Emmerich · Ein 55-jähriger Emmericher trat auf einen Hund ein und verletzte ihn tödlich. Auf den 46-jährigen Halter ging er los, indem er einen Schlüsselbund als Waffe einsetzte – das ist der Gipfel eines Streits unter Nachbarn. Wegen der Schlüssel-Attacke wurde der Täter jetzt verurteilt.

Ein 55-jähriger Emmericher trat auf einen Hund ein und verletzte ihn tödlich. Auf den 46-jährigen Halter ging er los, indem er einen Schlüsselbund als Waffe einsetzte — das ist der Gipfel eines Streits unter Nachbarn. Wegen der Schlüssel-Attacke wurde der Täter jetzt verurteilt.

Der Jüngere vermutete Neid hinter dem Angriff. "Der ist wohl eifersüchtig, weil ein früherer Freund mehr Zeit mit mir verbringt, mit mir Schach und Skat spielt und für ihn kaum noch Zeit hat", meinte er. "Seitdem bekomme ich Briefe und Zeichnungen, in denen ich beschimpft werde. Ich werde verantwortlich gemacht für Beschmutzungen an seinem Auto und in Geschäften angeschwärzt, ich würde klauen, und muss mich vor dem Ordnungsamt verantworten, weil anscheinend meine Hunde frei laufen."

Am 22. April 2011 sei er im "Knochenpark" mit seinen Hunden spaziert, als der Angeklagte auf ihn zukam und ihn ohne Vorwarnung mit der Faust, in der ein Schlüsselbund steckte, mehrmals ins Gesicht schlug. "Ich wehrte nur ab, aber als er meinen Hund trat, da packte ich ihn und fiel mit ihm in ein Gebüsch." Das Tier musste am Tag darauf eingeschläfert werden. Der Halter trug Kratzwunden und Stichwunden im Gesicht davon.

"Das war nicht so", wehrte sich der Angeklagte. Er habe den Nachbarn zur Rede stellen wollen, weil der wieder sein Auto beschmutzt habe. Daraufhin habe dieser zugeschlagen. Ein Zeuge allerdings bestätigte die Version des 46-Jährigen.

Der Staatsanwalt merkte an, der Angeklagte habe in Kauf genommen, schlimme Verletzungen zu verursachen — der Schlüssel hätte auch ins Auge gehen können. Richterin Waltraud Wacker verurteilte den 55-Jährigen zu acht Monaten Haft auf Bewährung und 150 Stunden gemeinnütziger Arbeit. Der Mann war bereits zweimal wegen Körperverletzung und unerlaubten Waffenbesitzes verurteilt worden.

(moha)
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