Reeser Großprojekt Planung für Niag-Gelände auf Zielgeraden

REES · Mit dem Ankauf eines weiteren Grundstücks hat der Investor die Planungen abgerundet. Die Parzelle, auf der ein Haus abgerissen wird, soll zum Gesicht des Areals beitragen, das künftig den Namen „Stadtgarten-Quartier am Delltor“ trägt.

 Das Areal mit dem ehemaligen Sonnenstudio wurde nun vom Investor gekauft. Das Gebäude soll abgerissen werden.

Das Areal mit dem ehemaligen Sonnenstudio wurde nun vom Investor gekauft. Das Gebäude soll abgerissen werden.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Auch wenn es nicht sichtbar ist – am ehemaligen Niag-Gelände hat sich einiges getan, zumindest planerisch. Denn inzwischen hat der Investor eine weitere Parzelle gekauft, die seinen Plänen hinzugefügt wird. Wie Bauamtsleiterin Elke Strede im Bauausschuss am Donnerstag erläuterte, sei diese Fläche für das Vorhaben sehr wertvoll. Denn dort, wo bis vor einiger Zeit noch ein Sonnenstudio und ganz früher die Trafo-Station von RWE zu Hause war, soll gewissermaßen das „Gesicht“ des gesamten neuen Quartiers entstehen, ein zentraler Durchgang in Richtung heutiges Niag-Gelände.

Wie berichtet, sollen auf dem ehemaligen Areal der Niag und der Post circa 30 Wohnungen zwischen 50 und 100 Quadratmetern, ein größeres Lebensmittelgeschäft und verschiedene, kleine Einzelhandelslokale entstehen. Zudem will die Stadt dort das Jobcenter einrichten.

Zwei Projektentwickler beziehungsweise Investoren, und zwar die Hüls-Gruppe aus Bocholt und die Firma Lütkenhaus aus Rees, wollen das Vorhaben realisieren, das sich baulich an der bestehenden historischen Architektur im Umfeld orientiert. Es geht also um ein Großvorhaben für die Reeser City, eines der wichtigsten in den letzten Jahrzehnten. Nimmt man das Postgelände noch dazu, geht es um nicht weniger als die Bebauung von 10.300 Quadratmetern. Das entspricht in etwa der Größe von anderthalb Fußballfeldern – direkt am Eingangsbereich der Innenstadt, wo sich Besuchern bislang nur eine hässliche, seit Jahren bestehende riesige Brachfläche zeigt.

Für die neu hinzugewonnene Parzelle, die sich am Rande des jetzigen Parkplatzes auf dem Niag-Gelände befindet, gibt es bereits konkrete Pläne: Die momentan noch dort vorhandene Bebauung wird abgerissen. Dann soll das Areal mit den bereits bestehenden Plänen verzahnt werden.

Geplant ist an dieser Stelle nun ein zentral gelegener, artriumsartiger Eingangsbereich für den Einzelhandel in den Erdgeschossen und die Dienstleistungsbetriebe in den Obergeschossen.

Mit der Einverleibung des neuen Grundstücks sei eine Optimierung der Pläne gelungen, die die Realisierung großer, zusammenhängender Verkaufsflächen ermögliche, ohne dass die bisher festgesetzte Verkaufsflächengröße erweitert werde. Gerechnet wird mit einer Bauzeit von zwei Jahren.

Mit dem Abriss der bestehenden Bebauung sollte eigentlich bereits 2018 begonnen werden, doch gab es immer wieder planungstechnische Verzögerungen, die nun behoben sind. „Wir sind jetzt auf der Zielgeraden“, sagte Elke Strede den Bauausschussmitgliedern.

Von dem Begriff Niag/Post-Gelände wollen sich Stadt und Investor indes verabschieden. Mit dem Namen „Stadtgarten-Quartier am Delltor“ soll auch zum Ausdruck gebracht werden, das am Eingang der Reeser Innenstadt etwas Besonderes entsteht. Allein schon städtebaulich werde das Projekt sehr interessant, so Bauamtsleiterin Elke Strede. Denn die Kombination Wohnbebauung auf Einzelhandel sei in dieser Form nicht sehr häufig zu finden.

Strede versprach, dass es eine ausführliche Bürgerinformation zu dem Projekt geben werde, die über die übliche Auslegung der Pläne hinausginge. Die im Planungsverfahren vorgesehene Offenlegung ist für Ende Mai oder Anfang Juni vorgesehen. Ein Termin für die Bürgerinformation steht allerdings noch nicht fest.

(bal)
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