Rees Drogenklinik "Horizont" in Rees: Insolvenzgeld ist beantragt

Rees · Der vorläufige Insolvenzverwalter wollte sich gestern ein Bild in der Einrichtung machen und mit den Mitarbeitern sprechen.

Rechtsanwalt Dirk Hammes ist gestern zum vorläufigen Insolvenzverwalter der Klinik "Horizont" bestimmt worden. Der Jurist aus Duisburg wollte nach einem Gespräch mit Geschäftsführer Gerd Engler bereits am Nachmittag mit dem Personal bei einer Belegschaftsversammlung sprechen. "Wichtig ist es, hier schnell tätig zu werden, damit der Betrieb möglichst normal weiterlaufen kann", sagte Hammes.

Die hohe Verantwortung, die ein Insolvenzverwalter für ein Unternehmen habe, sei bei einer Einrichtung wie der Drogenklinik noch deutlich höher. Schließlich gehe es hier auch um das Wohl von Patienten. Ihnen sollte ermöglicht werden, ihre Therapie auf jeden Fall zu beenden. Derzeit werden noch 25 Suchtkranke in der Reeser Klinik betreut.

Zu Prognosen für die Klinik sei es noch zu früh, so Hammes. Er werde sich erst einmal in Ruhe die Zahlen ansehen. Wichtig sei, zu klären, ob es langfristig möglich sei, die Klinik wirtschaftlich weiter zu führen. Denn klar sei, dass sich auch eine Suchtklinik, nicht den wirtschaftlichen Zwängen entziehen könne.

Wie berichtet, war Grund für den Insolvenzantrag, dass die Belegungszahlen rückläufig waren. Problem war vor allem, dass Patienten gar nicht erst ihre Therapie antraten. So war es nur sehr schwer möglich, überhaupt zu kalkulieren.

Damit die Mitarbeiter möglichst schnell wieder Geld bekommen, hat Hammes gestern bereits einen Antrag auf Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes gestellt. Üblicherweise wird dieses Geld für drei Monate nach Eintritt des Insolvenzereignisses gezahlt.

Für die Klinik Horizont würde das bedeuten, dass die Mitarbeiter bis einschließlich Januar Insolvenzgeld bekommen. Denn für November hatten sie ihr Gehalt noch nicht bekommen.

Die Klinik Horizont ist eine gemeinnützige GmbH. Träger sind der Caritas-Verband, die Krankenhausgesellschaft Pro Homine sowie die St. Willibrordus Stiftung.

Die Träger Caritas und Krankenhaus hatten zuletzt den Antrag auf Liquiditätshilfe in Höhe von 205 000 Euro abgelehnt.

(zel)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort