Medienbericht Zollraub: Drei weitere Festnahmen

EMMERICH · Der WDR berichtet, dass in Polen drei weitere Verdächtige festgenommen wurden, die am Zoll-Raub beteiligt waren. Der Verbleib der gestohlenen 6,5 Millionen Euro ist weiter unbekannt.

 Auch der Besitzer dieses Fahrzeugs soll jetzt verhaftet worden sein.

Auch der Besitzer dieses Fahrzeugs soll jetzt verhaftet worden sein.

Foto: Polizei

(bal) Im Zusammenhang mit dem Millionendiebstahl im Hauptzollamt Emmerich wurden in Polen drei weitere Männer festgenommen. Das berichtete der WDR am Montag. Damit wurden jetzt insgesamt sieben Tatverdächtige dingfest gemacht.

Die festgenommenen Männer sollen zu einer organisierten Verbrechergruppe gehören. Wie eine polnische Polizeisprecherin gegenüber dem WDR bestätigte soll diese für den Einbruch im Hauptzollamt in Emmerich verantwortlich sein. Ein Gericht in Polen konnte aufgrund des gesammelten Beweismaterials nun Untersuchungshaft anordnen.

Nach Angaben einer polnischen Zeitung soll einer der Männer auch Besitzer eines dunklen Fahrzeugs sein, das schon damals auf den Fahndungsfotos zu sehen war.

Zum Verbleib der Beute gibt es allerdings keine neuen Hinweise. Laut polnischen Medienberichten wurde die Beute angeblich in einem Fass versteckt und anschließend vergraben. Zuvor berichteten polnische Zeitungen, dass die Täter in Streit um die Millionenbeute gerieten. Das habe sich in kriminellen Kreisen herumgesprochen und schließlich auch die Fahnder erreicht.

Wie berichtet, hatten im November 2020 Einbrecher den Zoll in Emmerich um 6,5 Millionen Euro erleichtert. Die Täter waren dabei filmreif vorgegangen und hatten im Keller des Zollamts am Parkring einen massiven Großbohrer angesetzt, brachen durch die Wand des Tresorraumes und verschwanden mit ihrer Millionen-Beute in Tragebeuteln. Das Geld stammte aus Beschlagnahmungen des Zolls.

Um ihre Spur zu verwischen, reinigten die Täter den Tresorraum mit einer Chlorlösung. Anschließend legten sie falsche DNA-Spuren, um die Polizei in die Irre zu führen.

Schon von Anfang an, gab es den Verdacht, dass ein Insider in den Fall verwickelt gewesen sein könnte und ein Tippgeber war. Dies scheint sich bestätigt zu haben. Einer der bereits im Mai in Polen festgenommenen Verdächtigen ist ein Mitarbeiter des Zolls. Bereits damals gab es Medienberichte, nach denen noch gegen weitere Verdächtige ermittelt werde.

Hinweise zur Tätergruppe führten schließlich ins polnische Wrocław. In Polen geht man davon aus, dass den mittlerweile sieben Festgenommenen der Prozess gemacht wird. Sie erwartet eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren.

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