Emmerich Diks: "Nix in der Schublade"

Emmerich · Bürgermeister Johannes Diks wehrt sich gegen die Aussage, er habe für den Neumarkt einen Plan B auf dem Tisch liegen: "Ich habe keine Kontakte zur Hahn-Gruppe." Das hatte Projektgegner Paul Geominy in der RP erklärt.

 Zukunftsideen von Welmans/Schoofs: Diese

Zukunftsideen von Welmans/Schoofs: Diese

Foto: archiv

"Ich habe nix in der Schublade", sagte der Bürgermeister gestern deutlich. "Ich habe einen politischen Auftrag, den Neumarkt mit Investor Josef Schoofs umzubauen. Daran halte ich mich."

Der Hintergrund: Nach den Verzögerungen um einige Monate hatte Paul Geominy am Samstag in der RP erklärt: "Die Stadt braucht einen neuen Investor." Und den habe die Stadt in der Hahn-Gruppe aus Bergisch-Gladbach. Geominy hatte seinerzeit die Initiative "Neumarkt 21" gegründet, weil er gegen die Pläne von Projektentwickler Johannes Welmans ist.

Stadt will zur Unterschrift drängen

Der Bürgermeister, so Geominy, habe die Unterlagen der Hahn-Gruppe und brauche dort nur anzurufen, das Interesse seitens des Unternehmens sei vorhanden.

Dagegen wehrt sich Diks nun. "Ich habe vielleicht mal mit einem Vertreter des Unternehmens gesprochen. Ansonsten kenne ich die Gruppe überhaupt nicht. Schon gar nicht habe ich irgendwelche Unterlagen in der Schublade, die ich nur ziehen muss." Er betonte gegenüber der RP: "Wir liegen nicht mehr im Zeitplan, das ist richtig. Und bislang haben wir nur die mündliche Zusage von Herrn Schoofs, dass er auf dem Neumarkt bauen will. Kaufverträge sind noch nicht unterschrieben worden." Die Stadt will jetzt allerdings Druck machen. "Im Juni werden wir wissen, wie der Zeitplan aussieht. Und wir werden darauf drängen, dass endlich die Verträge unterzeichnet werden."

Investor Josef Schoofs selbst versicherte gestern, nach wie vor am Neumarkt interessiert zu sein: "Wir gehen davon aus, dass in Kürze bekannt gegeben werden kann, wann was umgesetzt wird." Als Ursachen für die Verzögerungen nannte er "interne" und "objektspezifische Gründe", unter anderem gehe es um Mieterentscheidungen. Dass die Bagger wie zunächst geplant im März anrollen, sei "theoretisch möglich" — wahrscheinlich ist es aber kaum.

Den Kontakt zur Stadt Emmerich beschrieb Schoofs als gut, man habe die Verwirklichung des vorgestellten Konzeptes vor Augen. Die Emmericher dürfen gelassen bleiben, meint er: "Nach so vielen Jahren mit einer Ruine auf dem Neumarkt muss man vielleicht noch etwas Geduld aufbringen. Manchmal ist Zeit aber auch gut investiert."

(RP)
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