Dornick Diebe stehlen 50 Kilo schweren Kupferkessel

Dornick · In der Zeit vom Dienstag um 17.30 Uhr bis Mittwoch, 17.30 Uhr, stahlen unbekannte Täter aus einem Vorgarten an der Lange Straße in Dornick einen Kupferkessel. Dazu brauchte es aber ein gewisses Maß an Dreistigkeit.

Denn bei dem Kessel handelt es sich um ein rund 100 Jahre altes Exemplar, das die Eigentümer mit einer Schlossschraube am Betondeckel eines Sickerschachtes befestigt und liebevoll mit Blumen bepflanzt hatten. Zudem wiegt der Kupferkessel rund 50 Kilogramm. "Da werden wohl ein oder zwei kräftige Täter mit Gewalt gegen gedrückt haben, bis sich der Kessel löste", mutmaßte ein Nachbar. "Die haben höchstens 15 bis 20 Sekunden gebraucht, dann waren sie wieder weg", glaubt er.

Blumen und Blumenerde fand die Polizei am Mittwochabend am Tatort. Bisher hat sich noch kein Zeuge gemeldet. Die Polizei hofft weiter auf Hinweise von Nachbarn, die möglicherweise etwas gehört haben könnten. Attraktiv wird den Diebstahl das derzeitige Niveau der Welthandelspreise für Metalle sein. Steigen die Preise, steigen die Diebstähle: 2005 gab es landesweit rund 170 Kupferdiebstähle.

Im Jahr 2009, als der Preis pro Tonne Kupfer rund 2000 Euro betrug, wurden 1100 Metalldiebstähle verzeichnet, ein Jahr später bereits doppelt so viele. Heute liegt der Kupferpreis bei rund 6000 Euro pro Tonne. "Im ersten Halbjahr 2011 gab es bereits über 2600 Diebstähle", meldete das Landeskriminalamt.

Doch nicht immer ist es ein so großer Raubgegenstand. Anderswo werden Kupfervasen von Friedhöfen, Kupferkabel an Bahngleisen oder Kupfertafeln aus Gedenksteinen gestohlen, in Kamen entwendeten Diebe sogar den kupfernen Blitzableiter einer Kirche.

Ob sich der Diebstahl wirklich für die Gauner "lohnt", das liegt an dem Abnehmer. "Ein Schrotthändler zahlt im Durchschnitt nur 1,20 Euro pro Kilogramm", sagt ein Kenner der Branche. Das wären nur etwa 60 Euro für den Kessel.

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