Diebe in Emmerich und Haldern scheiterten Zwei Diebstähle mit Spenden-Masche vereitelt

Haldern/Emmerich · Trickdiebe haben es in Haldern und Emmerich auf der Straße auf Senioren abgesehen. Die Polizei hat keine Erkenntnisse, dass es eine Serie im Kreis Kleve gibt. Ältere Menschen sollten dennoch auf der Hut sein. In Emmerich geriet der Täter an einen ehemaligen Polizisten.

 Das Symbolbild zeigt, wie die Diebe es machen. Nach der Bitte um etwas Geld sind die Finger schnell bei den Geldscheinen des Opfers.

Das Symbolbild zeigt, wie die Diebe es machen. Nach der Bitte um etwas Geld sind die Finger schnell bei den Geldscheinen des Opfers.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Betrüger haben es immer wieder auf alte Menschen abgesehen. Inzwischen oft mit verschiedenen Methoden am Telefon, mit denen sie zum Teil tausende Euros erbeuten. Aber auch der klassische Trickbetrug auf der Straße ist eine Gefahr. Das zeigen zwei Fälle aus Haldern und Emmerich.

Am Mittwoch warnte eine Frau aus Haldern auf Facebook vor zwei Männern, bei denen es sich um Betrüger gehandelt haben könnte. Sie hat Anzeige bei der Polizei erstattet.

Die Frau schreibt: „Gerade in Haldern auf der Klosterstraße beobachtet, wie ein südländischer Herr (ca. 20 Jahre alt) eine ältere Dame mit Rollator ansprach und angeblich Spenden sammelt. Ein zweiter, ca 40-50 Jahre alt, näherte sich ebenfalls und blieb in unmittelbarer Nähe stehen. Als ich auf gleicher Höhe war, blieb ich stehen und bat die Dame, ihre Geldbörse wegzustecken, da ich die Vermutung hätte, die Herren würden keine Spenden sammeln, sondern dass es eine Masche sei. Beide Herren wurden dann ausfallend. Der Ältere setzte sich in ein Auto und wollte wegfahren. Als ich das Auto und das Kennzeichen fotografierte, waren beide sehr erbost. Der Herr im Auto stieg aus. Beide schimpften, sie würden sich nicht kennen…. Der Jüngere entfernte sich Richtung Rewe und ist hinter Rewe auf den Parkplatz des „Doppeladlers“ gelaufen. Komischerweise drehte der ältere Herr auf der Klosterstraße und fuhr andersherum auf den gleichen Parkplatz, um den jungen Herrn, den er ja nicht kannte, einzuladen. Die Polizei ist informiert und war vor Ort. Die ältere Dame war erschrocken. Sie sagte noch, als sie dem Mann 3 Euro angeboten hatte, wollte er, dass sie das Scheinfach öffnete, denn andere Herrschaften hätten auch Scheine gespendet.“

Die Polizei hat die Anzeige vorliegen, teilte die Pressestelle der Polizei am Donnerstag mit. Der Wagen hatte ein polnisches Kennzeichen, was es für die Beamten nicht leicht macht, den Halter festzustellen. Hinweise auf eine Serie von Trickdiebstählen im Kreis Kleve hat sie nicht.

Ein ähnlicher Fall ereignete sich ein paar Tage zuvor in Emmerich. Opfer wäre ein Senior aus Emmerich gewesen, der früher selber als Polizist gearbeitet hat. Er schilderte den Fall gegenüber der Rheinischen Post.

Der Mann befand sich auf dem Parkplatz des Krankenhauses nach einer Visite im Willibrord-Spital. Er saß in seinem Auto, als es an die Scheibe klopfte. „Da stand ein junger Mann, knapp 20, mit südländischem Aussehen. Er fragte in gebrochenem Deutsch nach etwas Kleingeld“, schildert der Senior. „Ich öffnete die Scheibe und holte mein Portemonnaie heraus. Da griff er danach“, so der Emmericher. Was der Dieb nicht wissen konnte: Er hatte es mit einem ehemaligen Polizisten zu tun. „Ich gab ihm einen Handkantenschlag auf den Unterarm. Er jaulte auf und rannte weg“, erzählt der Mann.

Der Betrug auf der Straße ist eine Masche, die immer wieder vorkommt. Die Gewerkschaft der Polizei warnt auf ihrer Homepage davor. Oft spielt auch ein Klemmbrett eine wichtige Rolle.

„Die Klemmbrett-Betrüger tauchen meistens in kleinen Gruppen auf, von denen eine Person ein Klemmbrett mit einer Spendenliste bei sich trägt“, heißt es auf der Homepage. „Die Gruppe behauptet, für einen gemeinnützigen Zweck oder eine unbekannte Hilfsorganisation zu sammeln. In der Regel stehen schon zwei bis drei gefakte Eintragungen auf der Spendenliste, die den Anschein erwecken sollen, dass man nicht der Erste ist und stattdessen denkt, aha, da wird schon fleißig gespendet!“ Sobald ein Passant gefunden sei, der bereit sei zu spenden und seine Geldbörse aus der Tasche holt, werde er mit dem Klemmbrett abgelenkt, indem ihm das Formular erklärt oder er gebeten wird, seinen Namen auf die Liste zu schreiben. „Diesen Moment nutzt ein anderer Täter, um blitzschnell mehrere Geldscheine aus dem Portemonnaie.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort