Emmerich Die Urlaubs-Retter

Emmerich · Was tun, wenn die Fahrt in die Ferien unmittelbar bevor steht, aber der Ausweis abgelaufen ist? Die Mitarbeiter des Bürgerbüros auf der Steinstraße können helfen.

 Im Bürgerbüro werden unter anderem auch Ausweis- und Pass-Angelegenheiten bearbeitet.

Im Bürgerbüro werden unter anderem auch Ausweis- und Pass-Angelegenheiten bearbeitet.

Foto: endermann

Der passende Adapter befindet sich im Koffer, weil das Handy schließlich auch im Ausland aufgeladen werden möchte. Auch das Medikament gegen drohende Reise-Übelkeit ist auf den letzten Drücker in der Apotheke besorgt worden. Doch ein Blick auf ein ganz wichtiges Dokument kann einem einen gehörigen Schrecken bereiten und eventuell sogar den Urlaub vermasseln. Denn auch in Zeiten des Schengener Abkommens gilt vor der Fahrt ins Ausland: Der Personalausweis hat gültig zu sein.

Wer wenige Tage vor Reiseantritt feststellt, sollte sich sofort auf den Weg ins Rathaus machen. "Für zehn Euro können wir in nur wenigen Minuten einen vorläufigen Personalausweis ausstellen. Der Antragsteller muss nur ein geeignetes Passfoto mitbringen", sagt Anne Koch. Die Mitarbeiterin des Emmericher Bürgerbüros stellt allerdings ihren Kunden vorsorglich immer auch die Frage, wohin der Urlaub führt. Aus gutem Grund: Die Türkei verlangt von ihren Besuchern einen gültigen Reisepass. Und der lässt sich in der Heimatstadt nicht im Handumdrehen verlängern. "Man muss dann einen Express-Reisepass beantragen. Dieses Dokument kommt in der Regel innerhalb von 48 Stunden aus der Bundesdruckerei zurück", erklärt Koch.

Das wird allerdings ein teurer Spaß. Die Verlängerung des Reisepass kostet für Erwachsene ab 24 Jahren ohnehin schon 59 Euro — obendrauf kommen noch einmal 32 Euro Expressgebühr. Da ist das Ticket für den Billigflieger nach Antalya wahrscheinlich günstiger zu haben. Jugendliche bis 24 Jahre zahlen 37,50 Euro für die Verlängerung — plus Gebühr, damit die Bundesdruckerei besonders schnell arbeitet. Wer erst am Flughafen feststellt, dass sein Personalausweis abgelaufen ist, kauft sich am besten im Souvenirshop einen Strohhut und trinkt auf die Schnelle ein Bier.

"Erfahrungsgemäß drücken die meisten Zollbeamten bei den typischen Ballermann-Touristen ein Auge zu", sagt Anne Koch. Sie und ihre Kolleginnen erhalten dennoch in regelmäßigen Abständen Anrufe vom Flughafen: "Einige Zollbeamte erkundigen sich dann, ob der Bürger auch tatsächlich bei uns gemeldet ist. In der Zwischenzeit hat man seinen Flieger dann allerdings oftmals schon verpasst."

(RP)
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