Emmerich Die Taxi-Fahrt wird teurer

Emmerich · Ausschuss empfiehlt dem Kreistag, nach vier Jahren die Tarife für Fahrten mit dem Taxi zu erhöhen. Unternehmervereinigung begründet die Forderung nach der Preissteigerung auch mit höheren Ausgaben für Sprit.

 Rolf Peters: "Die moderate Erhöhung ist notwendig".

Rolf Peters: "Die moderate Erhöhung ist notwendig".

Foto: Stade, Klaus-Dieter

EMMERICH/rees Wer vor vier Jahren zur Tankstelle fuhr, blickte noch entspannter auf die Anzeige an der Zapfsäule. Heute warten sogar viele Autofahrer ab, bis der Spritpreis um einige Cent gefallen ist, um das Portemonnaie zu schonen. Doch wer seinen leeren Tank füllen muss, beißt in den sauren Apfel. Dazu gehören die 37 Taxiunternehmer im Kreis. Nach knapp vier Jahren haben sie deshalb beim Kreis den Antrag gestellt, die Tarife anzuheben. Der Fachausschuss hat dem Kreistag einstimmig empfohlen, dass die Preise erhöht werden dürfen. Die Zustimmung des Kreistages gilt als sicher, so dass Taxi-Fahrten teurer werden. Der Kreis ist laut Personenbeförderungsgesetz für Taxi-Betriebsgenehmigungen und für die Tarife zuständig.

 Der Spritpreis bereitet den Taxiunternehmern Sorge.

Der Spritpreis bereitet den Taxiunternehmern Sorge.

Foto: Klaus-Dieter Stade

"Im Vergleich noch günstig"

Der größte Ausgabenposten seien die Lohnkosten. Das Tanken an der Zapfsäule sei auch teurer geworden, begründete jetzt der ehemalige Klever Taxiunternehmer Rolf Peters im RP-Gespräch die Forderung nach einer Erhöhung. Der stellvertretende Vorsitzende der Fachvereinigung Personenverkehr Nordrhein als Interessenvertretung der Taxibetriebe sagte, dass die Unternehmen künftig "zeitnaher eine Preisanpassung" wollten, und zwar wenn die Kosten gestiegen seien. Nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes sind die Ausgaben an der Zapfsäule zwischen September 2008 – der letzten Tariferhöhung im Kreis – und April 2012 um 17,36 Prozent nach oben gegangen. In den vergangenen vier Jahren hätten die Unternehmen zudem für den Kauf und die Instandhaltung der Fahrzeuge sowie für Versicherung mehr Geld ausgeben müssen, erklärte Peters. "Auch nach der Tariferhöhung sind die Preise im Vergleich zu anderen Städten und Kreisen in Deutschland immer noch sehr günstig", sagte der Sprecher des Kreises Kleve, Eduard Großkämper. Peters appelliert an das Verständnis der Taxikunden. Die moderate Erhöhung sei notwendig, um die Kosten für die Betriebe zu decken.

Die Tarife für Krankenfahrten seien nach Verhandlungen mit den Krankenkassen bereits zum 1. April angehoben worden. Eine Beförderung bis zu vier Kilometern koste 8,25 Euro, ab dem fünften Kilometer und jeden weiteren Kilometer 1,50 Euro zusätzlich. Und ab dem 51. Kilometer werde 1,45 Euro von der Krankenkasse je Kilometer gezahlt, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Vereinigung Personenverkehr.

Nach fast neun Jahren wollen die Betriebe auch mehr Geld für Fahrten mit dem Anrufsammeltaxi von der NIAG, die Auftraggeber für die Strecken ist. "Ich muss doch daran zweifeln, dass mit dem gegenwärtigen Tarif, zu dem die Anrufsammeltaxen fahren, eine Kostendeckung erreicht wird", so Peters.

(RP)
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