Erst Konzept, dann Fördermittel Wirtschaftswege sollen besser werden

REES · Die Wirtschaftswege in Rees, die vorwiegend von den Bauern genutzt werden, genügen oft nicht mehr den heutigen Ansprüchen der Landwirtschaft. Um an Fördermittel zu gelangen, wird jetzt ein Wirtschaftswegekonzept erstellt.

 Ein Mitarbeiter eines Ingenieurbüros bei der Bestandsaufnahme an einem Wirtschaftsweg in Rees.

Ein Mitarbeiter eines Ingenieurbüros bei der Bestandsaufnahme an einem Wirtschaftsweg in Rees.

Foto: Stadt Rees

Die Stadt Rees hat ein Netz von gut 300 Kilometern an Wirtschaftswegen zu unterhalten. Die Feld-, Wald- und Wiesenwege, die überwiegend landwirtschaftlichen Zwecken dienen, sind nicht alle in guten Zustand. und genügen vor allem kaum mehr den heutigen Ansprüchen der Bauern. „Wir wissen, dass wir da etwas machen müssen“, hatte Bürgermeister Christoph Gerwers schon vor gut zwei Jahren gesagt, als er in Esserden bei der Winterversammlung der Ortsbauernschaften vor zahlreichen Landwirten über den Sachverhalt sprach. Damals waren die Mittel der Stadt jedoch durch das Flüchtlings-Thema gebunden. Doch jetzt soll sich etwas tun.

Wie die Stadt Rees jetzt mitteilt, haben sich inzwischen Vertreter aus Landwirtschaft, Politik, Natur- und Landschaftsschutz, Bezirksregierung sowie der Reeser Verwaltung mit einem beauftragten Ingenieurbüro zu einem ersten Auftaktgespräch getroffen. Das Ziel: Die Wirtschaftswege sollen besser werden, die Stadt will dafür an Fördermittel gelangen. Der Weg dazu: Neben der Gründung einer Projektgruppe zur Mitarbeit am Wirtschaftswegekonzept wurden Ziele und Vorgehensweisen erläutert. „Das Zusammenwirken aller Interessengruppen ist notwendig, um das Wissen und die Erfahrung aller Nutzer in das Wirtschaftswegekonzept einfließen zu lassen“, erläutert Stephanie Schlebusch, Mitarbeiterin des städtischen Tiefbauamtes den Zweck der Projektgruppe.

Um zu einem späteren Zeitpunkt konkrete Maßnahmen zu entwickeln, ist die Erfassung der Wirtschaftswege auf dem Stadtgebiet Rees ein wesentlicher Bestandteil der Arbeiten. Ab sofort und über einen Zeitraum von vier Wochen befahren dazu Angestellte des Ingenieurbüros Bockermann Fritze Ingenieur Consult GmbH sowie ein Mitarbeiter des Bauhofs das weitläufige Reeser Wirtschaftswegenetz und dokumentieren mit unterschiedlichen Aufnahmegeräten Lage sowie auch den Zustand der Wege.

Pro Jahr gibt die Stadt rund 225.000 Euro aus, um die Wege weitgehend in Ordnung zu halten. Was auch den Bauhof intensiv fordert. Doch letztendlich werden mit dem Geld nur Löcher mit Schotter aufgefüllt. Weil in der Landwirtschaft aufgrund des stetigen Strukturwandels immer leistungsstärkere und schwerere Fahrzeuge zum Einsatz kommen, werden die Wirtschaftswege immer stärker belastet. Auch in Rees verschlechtert sich der Zustand der Wirtschaftswege zunehmend und die Pflege und Unterhaltung des weitläufigen Wirtschaftswegenetzes stelle eine herausfordernde Aufgabe dar, so die Stadt.

Eine Anpassung an die heutigen Ansprüche, die über das Flicken der Wege hinausgehe, sei daher zwingend notwendig. Damit die Unterhaltungsarbeiten künftig strukturell besser geplant und koordiniert werden können, wird derzeit mit Fördermitteln des Landes NRW ein Wirtschaftswegekonzept für das gesamte Stadtgebiet Rees erstellt.

Damit alle Bürgerinnen und Bürger Anregungen geben und Fragen stellen können, werden voraussichtlich im Mai dieses Jahres auch die ersten Bürgerveranstaltungen durchgeführt. In diesen Versammlungen sollen die Ziele und der Nutzen des Wirtschaftswegekonzeptes nähergebracht und eine Kategorisierung unterschiedlichster Straßen vorgenommen werden. Termine und Veranstaltungsorte werden durch die Stadtverwaltung rechtzeitig bekannt gegeben.

(Markus Balser)
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