Rees Die Rückkehr der Oldenkott-Pfeifen

Rees · Der Kölner Anwalt und Pfeifenliebhaber Alexander Strähnz erweckt die Reeser Tabak-Tradition wieder zum Leben.

 Alexander Strähnz mit zwei der neuen Oldenkott-Pfeifen, unten ein Bild aus dem Fertigwarenlager von Oldenkott im Jahr 1963.

Alexander Strähnz mit zwei der neuen Oldenkott-Pfeifen, unten ein Bild aus dem Fertigwarenlager von Oldenkott im Jahr 1963.

Foto: privat / Sammlung Stadtarchiv Rees

Es war ein Besuch, der prägte. 1988 legte Alexander Strähnz auf dem Weg zu seinem Onkel in Kleve in Rees einen Zwischenstopp ein. Der Student war nämlich leidenschaftlicher Raucher der Oldenkott-Pfeifen und wollte sich die Firma einfach mal aus der Nähe ansehen.

"Ich wurde unheimlich nett aufgenommen, der Werkleiter hat mir alles gezeigt und sich viel Zeit für mich genommen", berichtet Strähnz, der sein Studium beendete. Anwalt wurde, aber immer die Geschichte der Firma Oldenkott im Auge behielt. Daher bekam er natürlich auch mit, dass das Werk im Jahr 1992 schloss.

Vor einigen Jahren hatte ein Bekannter dann die Idee, sich die Markenrechte an einem Bier im Ruhrgebiet zu sichern und kam so zu "Schlegel-Pils". "Das brachte mich auf die Idee, doch mal nachzuforschen, wie es um die Rechte des Namens Oldenkott steht", berichtet Strähnz. Wie der Zufall so spielte, lief im Jahr 2012 das Schutzrecht an der Marke ab, das noch der niederländische Tabakkonzern Theodorus Niemeyer hielt. Strähnz wartete nicht lange und beantragte die Rechte an dem Namen. Nachdem die Widerspruchsfrist abgelaufen ist, steht fest: Der 47-Jährige darf den Begriff Oldenkott nutzen. Jetzt will er die Tradition auch mit neuen Pfeifen weiterführen. Auf der Fach-Messe Intertabak nahm er Kontakt mit einer Firma aus Italien auf, die jetzt die Oldenkott-Pfeifen wieder zum Leben erwecken soll. Daher wird sich das Aussehen natürlich an den legendären Pfeifen aus Rees orientieren. Insgesamt werden sie etwas kleiner, der Holm eleganter und schmaler.

Die Modelle der Premium-Qualität erhalten zudem als Kennzeichen einen rot-weißen Punkt, der früher auch ein Kennzeichen der Oldenkott-Pfeifen war. "Grundsatz von Oldenkott war: vernünftige Qualität zu vernünftigen Preisen. Diese Tradition setze ich fort", sagt Alexander Strähnz. Die Pfeifen sollen zwischen 80 und 120 Euro kosten. Zunächst einmal werden nur 600 produziert.

Erstmals zu kaufen gibt es die Oldenkott-Pfeifen am 24. November in Rees. Dann wird nämlich im Reeser Museum eine Ausstellung zum 175-jährigen Jubiläum der Traditionsfirma eröffnet. Vorbereitet wird die Schau von Stadtarchivarin Tina Oostendorp.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort