Betuwe-Linie Das plant die Deutsche Bahn für Haldern

Im Frühjahr 2021 sollen die Hauptarbeiten an der Bahnstrecke beginnen. Voraussichtlich vier Jahre werden sie dauern. Die RP stellt die Planungen für Bahnübergänge, Schallschutz und Haltepunkt vor.

 So soll der neue Haltepunkt in Haldern aussehen. Rechts im Bild ist der transparente Lärmschutz zu erkennen.

So soll der neue Haltepunkt in Haldern aussehen. Rechts im Bild ist der transparente Lärmschutz zu erkennen.

Foto: Deutsche Bahn

Schon seit einiger Zeit laufen in Haldern die Vorbereitungen für den Bau der Betuwelinie. Nachdem eine geplante Informationsveranstaltung der CDU-Ratsherren Klaus Syberg und Theo Kersting wegen der Corona-Krise in den Herbst verschoben werden musste, hat Klaus Syberg jetzt Informationen der Bahn zu dem Vorhaben zur Veröffentlichung weitergeleitet. Das ist im Folgenden geplant:

Wie sieht der Zeitplan aus?

 Diese Grafik der Bahn zeigt den Streckenverlauf und die Bahnübergänge, die durch Unterführungen ersetzt werden sollen.

Diese Grafik der Bahn zeigt den Streckenverlauf und die Bahnübergänge, die durch Unterführungen ersetzt werden sollen.

Foto: Bahn

Nach Abschluss der Kampfmittelsondierungen, die bereits im Herbst 2019 begonnen haben, ist als nächster Schritt die Anpassung der Oberleitungsanlage für den Streckenausbau vorgesehen. Zuerst werden die heute noch rechts und links der Strecke stehenden Oberleitungsmaste auf eine Seite verlegt, um für den Bau des dritten Gleises Platz zu gewinnen. Sobald die Oberleitungsarbeiten an den bestehenden Gleisen abgeschlossen sind, ist geplant, die Schallschutzwände in den Bereichen zu errichten, wo das Baufeld dadurch nur unwesentlich eingeschränkt wird. Ziel ist es dabei, den Anwohnern möglichst zeitnah Schutz vor den Schallemissionen zu bieten. In einer weiteren Bauphase werden die Baumaßnahmen für die Brückenbauwerke in Angriff genommen, die nach ihrer Fertigstellung die Bahnübergänge ersetzen. Die Hauptbaumaßnahme soll im Frühjahr kommenden Jahres beginnen. Die Bahn geht von einer Dauer von insgesamt vier Jahren aus.

Welche Bahnübergänge werden ersetzt?

Alle heute noch vorhandenen Bahnübergänge werden beseitigt und überwiegend durch neue Bauwerke ersetzt. Für den Bahnübergang Antonieweg ist eine Straßenüberführung für den Kfz-Verkehr geplant. Die beiden Bahnübergänge „Sonsfeld“ und „Alt Sonsfeld“ werden durch eine Unterführung für Fußgänger und Radfahrer ersetzt. Unterführungen für den Kfz-Verkehr mit separatem Geh- und Radweg sind als Ersatz für die Bahnübergänge Schlaghecken und Bahnhofstraße vorgesehen.

Welchen Schallschutz gibt es?

Insgesamt werden 2.750 Meter Schallschutzwand in Haldern gebaut. Eine 650 Meter lange Wand liegt zu Beginn des Abschnittes links neben der bestehenden Strecke. Die andere 2.100 Meter lange Wand schützt den Ortskern auf der bahnrechten Seite. Die Höhe der Schallschutzwände variiert zwischen zwei und vier Metern (ab Schienenoberkante). Die Wände werden auf der Seite, die den Schienen zugewandt ist, hoch schallabsorbierend ausgebildet. So kann der auftreffende Schall nicht reflektieren, auch Mehrfachreflexionen sind damit ausgeschlossen. Im Bereich des Haltepunktes wird die Schallschutzwand mit transparenten Elementen versehen. Als weitere aktive Schallschutzmaßnahme wird das „Besonders überwachte Gleis“ umgesetzt: Durch regelmäßiges Messen und Schleifen der Schienen können die Lärmemissionen dauerhaft um drei Dezibel reduziert werden. Zusätzlich wird passiver Schallschutz realisiert, dort, wo der Schallpegel trotz der beschriebenen aktiven Maßnahmen überschritten wird. Hierbei handelt es sich um schalltechnische Verbesserungen an Gebäuden, wie den Einbau von Schallschutzfenstern. Rund 150 Wohneinheiten haben in Haldern laut Deutscher Bahn einen Anspruch auf passiven Schallschutz.

Wie sieht es mit dem Erschütterungsschutz aus?

Auf einer Länge von rund zwei Kilometern ist der Einbau so genannter „besohlter Schwellen“ vorgesehen. Zusätzlich zum neuen dritten Gleis werden auch die beiden Bestandsgleise im ortsnahen Streckenbereich vollständig damit ausgerüstet. Diese speziellen Betonschwellen mit einer elastischen Kunststoffbeschichtung sollen die Weiterleitung von Schwingungen ins Schotterbett verringern. So wird die Übertragung in den Untergrund und damit auch in benachbarte Objekte vermindert. Auch die bestehenden Gleise sollen mit besohlten Schwellen ausgerüstet werden.

Was passiert am Haltepunkt Haldern?

Am Haltepunkt Haldern werden die beiden bestehenden Bahnsteige ersetzt. Um einen bequemeren Ein- und Ausstieg zu ermöglichen, werden sie um 38 Zentimeter angehoben. Die neuen Bahnsteige werden barrierefrei erreichbar sein. Zum jeweils gegenüberliegenden Gleis gelangen Reisende künftig über einen kombinierten Fuß- und Radweg unterhalb der Unterführung „Bahnhofstraße”. Der Bahnsteig für das Gleis in Richtung Emmerich entsteht an nahezu gleicher Stelle neu; der für Reisende in Richtung Oberhausen wird am neuen, außenliegenden Gleis gebaut.

(Markus Balser )
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