Sigrid Mölleken "Die Braut trug Schwarz"

Emmerich · Sigrid Mölleken ist ab heute die neue Fachbereichsleiterin für Schule, Kultur und Stadtmarketing in Rees. Sie tritt die Nachfolge von Ludger Beltermann an, der die Fachbereichsleitung Zentrale Dienste übernimmt, und ist vielen Ehepaaren auch als Standesbeamtin bekannt.

 Sigrid Mölleken freut sich auf den Tom Sawyer-Wettbewerb und das nächste Skulpturenpark-Projekt.

Sigrid Mölleken freut sich auf den Tom Sawyer-Wettbewerb und das nächste Skulpturenpark-Projekt.

Foto: Stadt Rees

Zu den letzten Amtshandlungen Ihres Vorgängers gehörten die "Alltagsmensschen", die circa 150.000 Besucher nach Rees locken konnten. Ist das eine schwere Bürde für Sie?

Sigrig Mölleken Ich betrachte das nicht als Belastung und sehe mich nicht gezwungen, das jetzt "toppen" zu müssen. Die "Alltagsmenschen" haben ganz vielen Menschen Freude bereitet und waren ein Riesengewinn für Rees. Das werden wir nicht so schnell wiederholen können.

Die Stadt Rees bietet viele kulturelle Veranstaltungen. Welche davon besuchen Sie selbst gern?

Mölleken Kabarett, zum Beispiel mit Jürgen Becker, und Lesungen in der Bücherei. Früher bin ich sehr gern mit meinem Patenkind ins Kindertheater gegangen. Über dieses Alter ist mein Patenkind aber inzwischen hinaus.

Auf welche kulturellen Angebote der nächsten Monate freuen Sie sich besonders?

Mölleken Auf den Tom-Sawyer-Preis, den Reeser Schreibwettbewerb für Jugendliche aus ganz Deutschland. Außerdem steht die Ausschreibung für das nächste Skulpturenpark-Projekt an, das erfahrungsgemäß sehr arbeitsintensiv ist.

Zog es Sie in Ihrer Kindheit schon ins Theater und in die Bücherei?

Mölleken Ja, im Kindesalter konnte man mich meistens in der Emmericher Stadtbücherei oder in ein Buch vertieft finden. Das Theater habe ich zum ersten Mal im Kindergartenalter besucht und war damals schon begeistert davon.

Sie werden die Stadt Rees künftig auch auf vielen Tourismusmessen vertreten. Mit welchen Adjektiven werden Sie für den Besuch in Rees denn werben?

Mölleken Historisch, vielfältig, naturnah, kulturell, fahrradfreundlich.

Welche touristischen Stärken bietet Rees? Welche Bereiche möchten Sie noch ausbauen?

Mölleken Die Rheinpromenade und die vielen Möglichkeiten für den Radtourismus in der niederrheinischen Landschaft gehören zu den besonderen Stärken. Darauf kann man noch weiter aufbauen.

Sie sind künftig auch verantworlich für alle Schulen in Rees. Wie sind diese derzeit aufgestellt?

Mölleken Mit dem Abschluss des Umzugs der Grundschule Rees und der noch anstehenden Sanierung der Dreifachturnhalle sind alle Reeser Schulen komplett durchsaniert, so dass die Schulgebäude in einwandfreiem technischen Zustand sind. Die Schülerzahlen sind wie überall rückläufig. Allerdings zeigen die Anmeldezahlen für das Schulzentrum, dass dieses gut aufgestellt ist.

Bürgermeister Gerwers bekennt sich klar zum dreigliedrigen Schulsystem und schließt eine Gesamtschule in Rees aus. Wie stehen Sie dazu?

Mölleken Ich teile die Haltung des Bürgermeisters. Das dreigliedrige Schulsystem hat sich bewährt. Die Anmeldezahlen der Rheinschule belegen, dass diese für die nächsten Jahren gesichert ist.

Sie waren über 20 Jahre als Standesbeamtin in Rees tätig. Werden Sie diese Aufgabe im Rathaus auch weiterhin ausüben?

Mölleken Nur noch ausnahmsweise, im Vertretungsfall.

Was war die originellste Hochzeit, an die Sie sich in mehr als 20 Jahren erinnern?

Mölleken Das war wahrscheinlich ein Paar aus der Gothic-Szene. Die Braut trug ein Kleid aus schwarzer Spitze und der Bräutigam einen schwarzen Rock. Er hatte mir das aber schon vor der Trauung angekündigt.

Sie haben viele Wahlen in Rees organisiert. Machen Sie das weiterhin?

Mölleken Nein, aber ich werde mich an den Wahlsonntagen bestimmt nicht langweilen. Für künftige Wahlen habe ich meinem Nachfolger angeboten, als Wahlvorstandsmitglied zur Verfügung zu stehen. Ich weiß ja, wie schwierig es ist, ausreichend Personen für diese Aufgabe zu finden.

DIE FRAGEN STELLTE MICHAEL SCHOLTEN.

(RP)
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