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„75 Jahre Frieden und Freiheit“ 6000 Blumen für den Frieden

EMMERICH · Deutsche und niederländische Schüler pflanzten tausende Blumenzwiebeln vor der Christuskirche. Die Aktion ist Teil der Reihe „75 Jahre Frieden und Freiheit“, die rund um den Jahrestag der Zerstörung Emmerichs angesiedelt ist.

 Am Montag pflanzten Schüler aus Uelft und Emmerich 6000 Blumenzwiebeln vor der Christuskirche ein.

Am Montag pflanzten Schüler aus Uelft und Emmerich 6000 Blumenzwiebeln vor der Christuskirche ein.

Foto: Markus Balser

Wenn im kommenden Frühjahr vor der Christuskirche ein blau-gelber Pflanzenteppich erblüht, haben die Kinder und Jugendlichen, die sich am Montag auf dem Grünstreifen vor der Kirche tummelten, alles richtig gemacht. Schüler aus Ulft und aus Leegmeer waren dort zusammengekommen, um an einer grenzüberschreitenden, symbolischen Aktion teilzunehmen. 6000 Blumenzwiebeln wurden von ihnen eingepflanzt als Teil der Veranstaltungsreihe „75 Jahre Frieden und Freiheit“.

Wie berichtet, wurde in Emmerich der 75. Jahrestag der Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg zum Anlass genommen, mit einer ganzen Serie von Aktionen und Veranstaltungen, die sich bis in das kommende Jahr erstrecken, an diesen Tag zu erinnern – und daran, dass seitdem Frieden herrscht. „Wir wollen zeigen, was 75 Jahre Frieden und Freiheit für Emmerich bedeuten“, hatte Bürgermeister Peter Hinze vor kurzem dazu erklärt.

Dass auch die niederländische Seite in diese Veranstaltungsreihe mit eingebunden wird, war der Stadt Emmerich wichtig. Aus gutem Grund: „Es ist erstaunlich, wie wenig unsere Nachbarn über die letzten Kriegstage in Emmerich und das Ausmaß der Zerstörung hier wissen. Aber umgekehrt ist es genauso“, weiß Herbert Kleipaß, Vorsitzender des Emmericher Geschichtsverein.

Gefördert von der Euregio, waren deshalb am Montag 28 niederländische Schüler und zehn Viertklässler der Leegmeerschule zur Christuskirche gekommen. 6000 Blumenzwiebeln – Krokusse, Narzissen und Traubenhyazinthen – wurden von ihnen eingepflanzt. Die Firma Otten hatte den Grünstreifen vor der Kirche dafür vorbereitet, den Rasen abgezogen und Löcher in den Boden gebohrt. Georg Holtkamp von den Kommunalbetrieben (KBE) half den Kinder und Jugendlichen beim Einpflanzen.

Christa van Dee von der „Vereniging Leefbaarheid Netterden“ hatte schon vor kurzem ein gemeinsames Kunstprojekt von Schüler aus Emmerich und den Niederlanden geleitet. Gestern war sie zur Christuskirche gekommen und freute sich über die grenzüberschreitende Aktion. „Die Blumen werden in Blau und Gelb erblühen – den Farben Europas“, erklärte sie.

Am Samstag wollen deutsche und niederländische Pfadfinder die Aktion weiterführen. Wo dann die Blumenzwiebeln gepflanzt werden, muss allerdings erst noch entschieden werden.

Warum die Kinder am Montag zusammentrafen und die Blumen pflanzten, war ihnen zuvor von ihren Lehrern erklärt worden. Aber auch darüber hinaus gab es anschaulichen Geschichtsunterricht: Um die niederländischen Schüler darüber zu informieren, was in Emmerich gegen Ende des Krieges geschah und wie es danach weiterging, waren in der vergangenen Woche Hubert Meenen und Leo Pastor nach Ulft gefahren. So konnten die niederländischen Jugendlichen aus erster Hand erfahren, wie etwa Gleichaltrige damals den Krieg erlebten. Leo Pastor ließ auch die Wallfahrt nach Kevelaer nicht unerwähnt, die daraus entstanden war, dass die Liebfrauen-Kirche vom Bombardement der Allierten verschont blieb.

Die Pilger, die sich jetzt am Wochenende zum insgesamt 72. Mal von Emmerich aus in die Marienstadt begeben hatten, kehrten übrigens am Montagabend wohlbehalten zurück und erhielten in der St.-Martini-Kirche den Schlusssegen. Einige von ihnen nahmen auch am ökumenischen Friedensgebet teil,  das am Abend in der Christuskirche stattfand. Im Anschluss gab es zudem noch einen Empfang im Rathaus.

Die Veranstaltungsreihe, die sich dem Gedenken und dem Blick nach vorne widmet, wird weiter fortgesetzt. Besonders interessant dürfte dabei die von „Pro Kultur“ für das Frühjahr kommenden Jahres geplante Podiumsdiskussion „75 Jahre Frieden und Freiheit – gelebte Geschichte im Grenzland“ werden. Mit dabei wird unter anderem der Leiter des Befreiungsmuseums Groesbeck sein. Auch Zeitzeugen, die das Kriegsgeschehen in Emmerich schildern können, sollen dabei zu Wort kommen. Die Veranstaltung findet im PAN statt, ein genauer Termin wird noch bekannt gegeben.

(Markus Balser)
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