Emmerich Der singende König

Emmerich · Singen kann er besser als Schießen. Aber immerhin: Im sechsten Anlauf holte Harald Koster bei den Michaelschützen den Vogel runter. Bei Brudermeister Jochen Spiertz klappte es auch im achten Anlauf nicht.

 Harald "Spiderman" Koster auf den Schultern seiner Freunde vom 18. Zug. Freundin und Königin Manuela Kremer freut sich mit ihm: "Einfach schön."

Harald "Spiderman" Koster auf den Schultern seiner Freunde vom 18. Zug. Freundin und Königin Manuela Kremer freut sich mit ihm: "Einfach schön."

Foto: Axel Breuer

Harald Koster strahlte über das ganze Gesicht. "Das war heute mein sechster Versuch, jetzt habe ich es endlich geschafft", jubelte der Schütze des 18. Zuges glücklich. Mit dem 45. Schuss wurde der 42-jährige Angestellte der Stadtwerke am Montagabend neuer Schützenkönig der Oberhüthumer St. Michael-Schützen.

Königin Manuela Kremer an seiner Seite musste erst mal schlucken. "Das glaube ich nicht", meinte die 34-jährige angehende Erzieherin. Das sei ein ganz spontaner Entschluss gewesen, hier auf den Vogel zu schießen und jetzt habe es doch tatsächlich geklappt. "Einfach schön."

Den Umzug hatten die Schützen am Morgen gekürzt. "Das Wetter war als sehr unbeständig vorausgesagt und wir wollten kein Risiko eingehen", sagte Gerd-Wilhelm Bartels, Schriftführer der Michaelschützen. So konnte man sehr zeitig mit dem Schießen auf dem Vogel beginnen.

Die Krone, auf die die Gäste schießen, holte Hans-Jürgen Gorgs herunter, Stadtverbandsvorsitzender der Schützenbruderschaften. Den Kopf schoss Ewald Schwinkendorf. Auch die Frauenschießgruppe war erfolgreich: Dagmar Wittkamp holte den rechten Flügel herunter, Petra Berndsen den Reichsapfel. Der linke Flügel fiel bei Ralf Schmidt, das Zepter bei Heinz Köster.

Bereits um 15.40 Uhr traten die beiden Königsbewerber zum Wettbewerb an. Harald Koster, vielen bekannt als ehemaliger A-Capillo-Sänger, und Jochen Spiertz, der Bruder des bis jetzt amtierenden Königs Andre, versuchten ihr Glück.

Für Jochen Spiertz war es der achte Versuch. Die anderen Schützen feuerten das Duo mit Gesängen und Rufen an. "Harald, hol das Ding runter", meldete sich lautstark Stephan Koster, der ältere Bruder des Anwärters. "Du bist der Einzige in der Familie, der noch nicht König war."

Stephan hatte das Amt 1999 inne, Vater Bernhard war im Jahr 2000 König der Michaelschützen.

"Das wäre doch eine tolle Schlagzeile: "Spiderman" als Schützenkönig", meinte er. Spiderman? "Klar, mein Bruder ist doch als Elektromeister der Stadtwerke, der Herr der Netze", erklärte er lachend.

Punkt 16 Uhr fiel der Vogel, dem strahlenden Sieger wurde ein Lorbeerkranz umgehängt und auf den Schultern seiner Kameraden wurde er in den Saal Hebben getragen. Die neue Königin bekam zuerst einmal ein Glas Sekt, bevor das Majestätenpaar zu den Klängen des Spielmannszuges Praest feierlich inthronisiert wurde.

Bereits am Sonntag nach der Matinee fand ein erstes Preisschießen statt. Den Kopf holte Bernd Arntzen, den rechten Flügel Ewald Schwinkendorf, den linken Martin Nissing. Auf den Rumpf wird morgen geschossen und somit der "Krentewegkönig" ermittelt.

(RP)
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