Emmerich Der Niederrhein setzt auf Logistik

Emmerich · Tag 2 der Gewerbeimmobilienmesse Expo Real in München: Vertreter aus dem Kreis Kleve diskutierten auf der Bühne über neue Entwicklungen in der Region mit dem Branchenfokus Logistik. Als wichtiger Knotenpunkt anerkannt.

 Die Delegation des Kreies Kleve auf der Expo Real in München.

Die Delegation des Kreies Kleve auf der Expo Real in München.

Foto: Lothar Berns

"Branchenfokus Logistik: Neue Entwicklungen am Standort Niederrhein" heißt das Thema des Tages 2 der Münchner Gewerbeimmobilienmesse Expo Real auf der Bühne von Standort Niederrhein. Zu den Fachleuten, die sich den Fragen von Moderator Axel Tillmanns stellten, gehörten mit Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers, Gochs Bürgermeister Ulrich Knickrehm und Issums Ersten Bürger Clemens Brüx auch mehrere Vertreter aus dem Kreis Kleve.

Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, leitete in das immer wichtigere Themenfeld ein: "Die geografische Lage des Niederrheins ist hervorragend, zudem verfügen wir über eine ausgezeichnete Infrastruktur und haben eine einkommensstarke Bevölkerung". Logistik machen keinen Halt an kommunalen Grenzen, sagte Steinmetz. "Wir sind ein wichtiger Knotenpunkt, von dem alle profitieren. Es gibt bei uns schon zahlreiche Logistik-Unternehmen, die sich zu einem wahren Beschäftigungs-Motor der Region entwickelt haben".

Clemens Brüx nannte einen mitentscheidenden Standortvorteil von Issum: "Wir sind davon überzeugt, dass wir ganz kurze Wege haben. An unserem Gewerbegebiet Am Schankweiler fahren Tag für Tag 12.000 Fahrzeuge vorbei". Sein Wunsch für die Zukunft: "Leider haben wir unsere Brauerei Diebels verloren, deshalb streben wir in unserer Kommune einen möglichst gesunden Branchenmix an". Den riesigen Gewerbepark Goch-Weeze, über dessen gewaltiges Potenzial wir schon mehrmals berichteten, rückte der Gocher Bürgermeister Ulrich Knickrehm in den Mittelpunkt: "Unter dem Wort Gewerbepark verstehen wir eine interkommunale Zusammenarbeit zwischen der Stadt Goch und der Gemeinde Weeze. Wir haben uns zusammengetan und eine 50 Hektar große Fläche aufgelegt, die in Steinwurfweite zur Autobahn A 57 liegt und deren Fläche sich auf beide Kommunen verteilt". In dem Gewerbegebiet sei "großflächige Ansiedlung möglich". Knickrehm unterstrich auch im Namen seines Weezer Bürgermeister-Kollegen Ulrich Francken: "Wir sind völlig offen und können auf individuelle Wünsche eingehen". An Knickrehms Worte knüpfte Hans-Josef Kuypers an: "Die Logistik spielt bei uns eine große Rolle. Wir verfügen auf dem Sektor über 7000 Arbeitsplätze im Kreis Kleve und sind sehr deutlich weitergekommen, zum Beispiel mit der riesigen Ansiedlung der BLG Logistic in Emmerich am Rhein mit heute mehr als 250 Mitarbeitern". Das Credo des Kreis Klever Wirtschaftsförderers: "Wir glauben an die Logistik. Eine Vision ist die, von der Gochs Bürgermeister gerade gesprochen hat, dazu kommen noch autobahnnahe Gebiete in Emmerich am Rhein und in Straelen". Im Kreis Wesel ist die Lage vergleichbar, wie Landrat Ansgar Müller erläuterte: "Wir verfügen traditionell über starke Logistiker. Mehr als 300 Unternehmen sind in dieser Branche bei uns tätig, darunter absolute Hightech-Firmen. Insgesamt sprechen wir über 15.000 Arbeitsplätze, das sind elf Prozent aller Arbeitsplätz, womit die Logistik der größte Arbeitgeber des Kreises Wesel ist". Man habe in jüngerer Vergangenheit 150 Hektar Fläche zur Verfügung gestellt, im Regionalplan habe man weitere 270 Hektar angemeldet, sagte Müller, der "mit einer starken Nachfrage rechnet".

Für die Firma Delta Port mit Sitzen im Hafen Emmelsum, im Rhein-Lippe-Hafen und im Stadthafen Wesel betonte der Geschäftsführer der international agierenden Firma, Andreas Stolte, man wolle für die Zukunft gerüstet sein und habe gemeinsam mit der Uni Duisburg-Essen das Projekt " Delta Port 4.0" aufgelegt.

Das Schlusswort gehörte dem IHK-Chef Steinmetz: "Früher hieß es immer, Logistiker sind nur Flächenfresser, das ist natürlich Quatsch. Heute haben wir am Niederrhein 2000 Betriebe mit insgesamt 30.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten, der Anstieg liegt in den letzten Jahren bei stolzen 36 Prozent und ein Ende ist nicht in Sicht. Wir sind jedenfalls gut beraten, weiter auf die Logistik zu setzen".

(RP)
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