Corona und die Folgen Deich wird noch nicht freigegeben

Weil das Coronavirus dazwischen kam, ist der neue Deich zwischen Bienen und Praest immer noch nicht fertig. Der Deichverband verzichtet auf Konventionalstrafen und hofft darauf, den Deich Ende April öffnen zu können.

 Radfahrer und Spaziergänger müssen sich noch etwas gedulden, bis sie den neuen Deich betreten dürfen.

Radfahrer und Spaziergänger müssen sich noch etwas gedulden, bis sie den neuen Deich betreten dürfen.

Foto: Deichverband

So schnell die Arbeiten am Deich zwischen Bienen und Praest auch vorangingen, so lange dauern noch die letzten Detaills. Eigentlich hätte der knapp vier Kilometer lange Abschnitt schon längst fertig sein und mit einem Deichfest am vergangenen Wochenende eingeweiht werden sollen, doch das Coronavirus kam dazwischen. So musste nicht nur die Feier abgesagt werden, auch der letzte Feinschliff ist noch in der Schwebe. Denn auch bei einigen, vom Deichverband Bislich-Landesgrenze beauftragten Firmen sind derzeit durch die ungewöhnliche Situation viele Ressourcen gebunden. „Ich habe deshalb davon abgesehen, die sowieso schon gebeutelte Wirtschaft mit Vertragsstrafen und Verzugsschreiben auf Liefertermine festzusetzen“, teilte Deichverbandsgeschäftsführer Holger Friedrich mit.

Zwar warten schon viele Radfahrer und Spaziergänger sehnsüchtig darauf, dass der neue Deich endlich geöffnet wird, doch werden sie sich noch ein wenig gedulden müssen. Denn neben den Restarbeiten wie Zäune und Tore aufstellen sowie Reparaturen fehlen auch noch die Verträge mit den Städten Emmerich und Rees sowie die ordnungsgemäße Beschilderung. Erst dann darf der Deich auch geöffnet werden. Holger Friedrich hofft, dass das Ende April der Fall sein wird.

 Holger Friedrich vom Deichverband warnt: „Das ist immer noch eine Baustelle, auch wenn es fertig aussieht.“

Holger Friedrich vom Deichverband warnt: „Das ist immer noch eine Baustelle, auch wenn es fertig aussieht.“

Foto: balser

Die einzigen, die momentan schon den neuen Deich genießen dürfen, sind die Schafe. Denn sie sind für den Unterhalt des Deiches zuständig. „Gut und günstig“ nennt das Friedrich, der natürlich weiß, dass es bereits seit einiger Zeit schon Radler und Jogger gibt, die im Bauzaun immer wieder ein Schlupfloch finden oder die Baustellensicherung einfach zur Seite schieben. Erst am Dienstag hat er wieder eine Gruppe von mehreren Radlern auf dem Deich fahren gesehen. Er warnt: „Das hier ist immer noch eine Baustelle, auch wenn sie schon ziemlich fertig aussieht. Hier herrscht auch immer noch Baustellenverkehr. Wir können hier kein Auge zudrücken, wenn Leute widerrechtlich in die Baustelle eindringen.“

Friedrich bittet um Verständnis: „Wir reden hier in erster Linie über ein Hochwasserschutzwerk und nicht über einen höher gelegten Fahrradweg. Wir wollen hier nicht schnell schnell machen, sondern sorgsam vorgehen, damit die Beitragszahler auch ein erstklassiges Produkt erhalten.“

Trotz aller Verzögerungen – der neue Deich wird vermutlich immer noch deutlich schneller fertig sein, als ursprünglich geplant. Denn das einstmals ausgegebene Ziel lautete Ende 2020.

Wie berichtet, wird der Radweg nicht komplett auf der Deichkrone verlaufen. Er wird teilweise auf der Berme geführt-. Dort, wo es möglich ist, verläuft er über die Krone. Das wird immerhin auf einer Länge von 2,6 Kilometern der Fall sein. Wenn dann alles fertig ist, wird die Trasse vom Mühlenstumpf Rosau bis zur Schleuse auf der Krone verlaufen, dann geht‘s runter vom Deich und durch Bienen über die Dores-Albrecht, die Schul- und die Niederstraße. Am Ortsrand von Bienen, dort, wo früher die Feuerwehr ihr Gerätehaus hatte, führt der Weg dann weiter über die Berme bis zur Höhe Hueth‘sche Straße. Hier geht es dann wieder hinauf auf die Deichkrone nach Praest.

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