Emmerich Der Hausputz im Museum

Emmerich · Zum Jahreswechsel ist im Rheinmuseum Großreinemachen angesagt. Alles wird ausgeräumt, abgestaubt, blankgeputzt, eingeräumt, neu sortiert. Die Aktion dauert Wochen und erfordert Geschick und Muskelkraft.

 Anke Müller, professionell ausgerüstet mit Knieschonern, sorgt unter den Regalen für Sauberkeit bis in den letzten Winkel.

Anke Müller, professionell ausgerüstet mit Knieschonern, sorgt unter den Regalen für Sauberkeit bis in den letzten Winkel.

Foto: Axel Breuer

Einmal im Jahr ist der "Frühjahrsputz" in vielen Haushalten ein Muss. Im Rheinmuseum finden diese Großreinemache-Tage im Winter statt. "Zum Jahreswechsel ist erfahrungsgemäß die Zeit, in der wir nur wenige Besucher haben, da können wir das Rheinmuseum schließen", erklärt Stadtarchivar Herbert Kleipaß.

Der gründliche Hausputz im mehrstöckigen Museum braucht mehrere Wochen, wobei vieles durch den Einsatz ehrenamtlicher Kräfte erledigt wird. Dazu kommen dann noch kleinere Reparaturarbeiten, Auf- und Umräumaktionen, das Aussortieren von Museumsmappen und vieles, vieles mehr.

Räume und Vitrinen werden komplett ausgeräumt, soweit möglich. "Wir legen hier sehr viel Wert auf Sauberkeit, was viele unserer Gäste auch loben", so Kleipaß. Der "gute Geist" des Hauses ist Anke Müller, die nebenberuflich im Museum tätig ist und immer für saubere Toiletten, Vitrinen, Böden, Fenster und Türen sorgt. Und auch bei dem großen Hausputz hat sie die meiste Arbeit.

Im Archiv liegt sie auf den Knien vor den Regalen, um darunter dem Schmutz den Garaus zu machen. "Ich habe mir extra Knieschoner besorgt, um meine Hosen zu schonen", sagt die Vrasselterin. Sämtliche Fenster müssen von innen und außen gereinigt werden, bevor die nächste Herausforderung wartet: die Vitrinen. Die teilweise mannshohen Glaskästen werden zuerst ausgeräumt. "Wir machen das selber. Nach 35 Jahren Schiffsmodelle schleppen weiß ich, wie es geht", schmunzelt Kleipaß. Anke Müller putzt auf einer Leiter von innen das Glas – immer hoch und wieder runter und ganz, ganz vorsichtig. "Man wundert sich immer, wie viel Dreck sich im Laufe des Jahres sammelt, obwohl die meisten Vitrinen geschlossen sind."

Muskelkraft ist auch gefragt: Um die große Glashaube über der Stadtansicht anzuheben, sind vier Mann nötig. Auch auf den Schiffsmodellen in den offenen Vitrinen liegt eine Staubschicht, der rückt Dr. Jürgen Böhm mit einem kleinen Kompressor zu Leibe und bläst sie ab.

Zurzeit wird der Büroraum von Rotraud Kemkes, die zum Jahresende ausscheidet, umgestaltet. Ein Lager muss neu gestrichen, die Bestände müssen sortiert werden. Da finden sich alte Schätzchen: Kasperlepuppen, alte Bilder, eine Festschrift von der 750-Jahrfeier Emmerichs von 1983. "Auch unser Prospektschrank entpuppt sich als echte Wundertüte", so Kleipaß.

Bevor der untere Museumsraum wieder eingeräumt wird, finden das Prinzentreffen der RP, die Jahreshauptversammlung des Geschichtsvereins und ein Filmnachmittag dort statt. Am 26. Februar erstrahlt das Museum dann wieder im neuen Glanz.

(moha)
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