Emmerich Der Brief der Bürgerinitiative an Bischof Genn

Emmerich · Die Bürgerinitiative "Rettet den Eltenberg" hat Bischof Genn in Münster angeschrieben. Die Bitte: Er soll die Eltener im Kampf gegen die Betuwe-Pläne der Bahn unterstützen und Grundstücksflächen des Bistums auf dem Berg nicht der Bahn überlassen, damit diese ihre Trasse in den Berg hineinbauen kann.

Lesen Sie den Brief hier im Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Bischof Genn,

als Sprecher der BI " Rettet den Eltenberg" wenden wir uns heute direkt an Sie. Wir tun dies, weil der Eltenberg durch Pläne der Bahn AG und von Straßen-NRW massiv bedroht ist. Im Zuge des Baus eines 3. Gleises der sog. Betuwe-Line und von Beseitigungsmaßnahmen schienengleicher Bahnübergänge sind umfangreiche Abholzungen und Abgrabungen an der nordwestlichen Flanke des Eltenberges vorgesehen. Außerdem sollen ca. 850 m lange, bis zu 11 m hohe Betonwände hochgezogen werden, die ein Abrutschen des Berges verhindern.

Die Standsicherheit der St. Vituskirche und von anderen Gebäuden, darunter dem der Jesuiten, ist durch diese Maßnahmen gefährdet. Der bodendenkmalsgeschützte Geländesporn (Bodendenkmalblatt KLE 035) ist vom Abbaggern betroffen und der denkmalgeschützte Drususbrunnen von Trockenfallen bedroht, da bei den Abgrabungen die Wasser zurückhaltenden Bodenschichten gestört werden. Überdies verweisen wir auf den Eltenberg als bedeutendes Geotop und als rechtsrheinischer Pfeiler der Niederrheinischen Pforte, einer weithin sichtbaren Landmarke am Niederrhein.

Im betroffenen Teil des Berges sind weiterhin Bodendenkmalsschätze in erheblicher Zahl und von großer Wichtigkeit vorhanden. Zusammen mit Pater Fischer kämpft die BI gegen diese Planung der Bahn und für den unversehrten Erhalt des Ensembles 'Eltenberg'. Wir setzen uns für eine andere, den Berg schonende Variante ein - die sog. ten Brink'sche Variante. Mehr als 5.000 Eltener und auswärtige Unterstützer haben sich in einer Petition gegen die Bahnpläne und für unsere Alternative ausgesprochen.

Bei den bisherigen Planungen sind Teile des Eltenberges betroffen, welche sich im Eigentum der Diözese Münster befinden. Sehr geehrter Herr Bischof, es ist fünf vor 12. Die Bahn geht am 27.10 2014 mit ihren Plänen in die Offenlage. Ganz offensichtlich will sie trotz anders lautender Versicherungen Fakten schaffen. Wir möchten Sie bitten, die im Eigentum der Diözese Münster befindlichen überplanten Grundstücke der Bahn bzw. Straßen-NRW nicht zur Verfügung zu stellen. Damit käme die ten Brink'sche Variante in ernsthafte Erwägung, der jetzige in keiner Weise überzeugende Planungsabschnitt wäre blockiert und der Eltenberg vor Schäden bewahrt, die nie wieder gut zu machen sind.

Wir Eltener wären Ihnen zu großem Dank verpflichtet.

Abschließend erlauben wir uns, Sie zu einem unserer mittlerweile sehr erfolgreichen 'Bergexkursionen' mit Pater Fischer und Herrn Johannes Ten Brink, dem Planer unserer vorgeschlagenen Variante, einzuladen, um Ihnen an Ort und Stelle den Umfang der Gefährdungen für unseren Berg zu zeigen.

Mit freundlichen Grüßen

Hans-Jörgen Wernicke

Jürgen Lentjes

( Sprecher )

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