Emmerich Demo: Studenten zeigen Rassismus die Rote Karte

Emmerich · Gut 80 Teilnehmer aus den Reihen der Hochschule machten sich gestern mit einem Demonstrationszug auf den Weg durch Emmerich

 An der Rheinpromenade fand eine kleine Kundgebung der Teilnehmer statt.

An der Rheinpromenade fand eine kleine Kundgebung der Teilnehmer statt.

Foto: Markus van offern

"Rassismus tötet", "Zeigt dem Rassismus die rote Karte" und "Unterschiede machen die Welt wunderbar" - das war auf Plakaten zu lesen, die von Teilnehmern eines kleinen Demonstrationszuges am Sonntag durch Emmerich getragen wurden. Studierende des Masterstudiengangs "Internationale Beziehungen" an der Hochschule Rhein-Waal in Kleve hatten ihn initiiert. Unter den rund 80 Teilnehmern waren auch Flüchtlinge aus Syrien, Emmericher Bürger, Vertreter der Parteien und Bürgermeister Peter Hinze. Auch Vertreter verschiedener Vereine liefen mit, unter anderen Angelika Verbeeck, Vorsitzende von "Frauen helfen Frauen" sowie Rolf Mecke (Landesverband Verkehrsclub Deutschland), der Flüchtlinge in Goch im Radfahren trainiert.

Ashish Shresha, Nirjana Ranjitkar und Rohina Shakya, Mitglieder der Hochschul-Gruppe "Unite together" und alle aus Nepal, organisierten den "Walk" durch die Innenstadt gemeinsam mit Lothar Hartmann, Sozialbetreuer der Studenten in Emmerich. Begleitet wurde die Aktion von Yvonne Tertilte-Rübo, Lehrbeauftragte für den Studiengang "Gender and Diversity -Geschlecht und Vielfalt".

"Rassistische Äußerungen nehmen zu, Separation statt Gemeinsamkeit. Auch im Kreis Kleve macht sich die AfD bemerkbar. Die Hochschule hat Studierende aus über 180 Ländern, die in einem guten, respektvollen Miteinander studieren wollen", so die Lehrkraft.

"Zum Thema "Rassismus" haben wir über 70 Leute befragt und einen Videofilm gedreht", erklärte Nirjana Ranjitkar. "Schon während der Interviews wurde uns klar, wie viele Ressentiments bestehen. Viele der Befragten haben es kategorisch abgelegt, unsere Fragen zu beantworten. Da haben wir realisiert, dass wir uns diesem Verhalten stellen müssen und wollen mit der Demo ein deutliches Zeichen setzen."

"Emmerich haben wir als Veranstaltungsort ausgesucht, weil hier auch viele Flüchtlinge wohnen. Außerdem hat die Hochschule hier in der Kaserne ihren Anfang genommen und es besteht ein guter Kontakt zwischen Kleve und Emmerich", erklärte Mahmudul Hasan, der sein Studium an der HRW beendet hat und in Emmerich arbeitet.

Der Weg führte vom "Kleinen Löwe" zur Rheinpromenade, wo eine kleine Kundgebung stattfand. Bürgermeister Hinze bedankte sich bei den Teilnehmern: "Sehen wir diese Aktion als kleines Saatkörnchen, das wächst, so dass sich bei den nächsten Aktivitäten noch mehr Leute beteiligen werden."

(moha)
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