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Rees Deichverband baggert in Haffen

Rees · Mit Spezialgerät sind derzeit Mitarbeiter der Deichschützer unterwegs, um die Entwässerungsgräben im Dorf wieder zu vertiefen. Ein Allheilmittel gegen Starkregenereignisse wie im letzten Jahr ist die Maßnahme aber nicht.

 Beengtes Arbeiten: Der Deichverband bessert den Graben zur Haffen'schen Landwehr aus.

Beengtes Arbeiten: Der Deichverband bessert den Graben zur Haffen'schen Landwehr aus.

Foto: Markus van offern

Fast genau ein Jahr ist es jetzt her, dass unglaublich heftiger Regen in Haffen und Umgebung Felder, Straßen und Keller unter Wasser setzte - was im Anschluss zu erhitzten Diskussionen um die Entwässerungssysteme und -praktiken des Deichverbandes Bislich-Landesgrenze führte.

Vor allem die alten Grabensysteme im Dorf standen schon kurz nach dem Hochwasser bei vielen Kritikern im Blickpunkt. Sie hätten sich, so der Vorwurf, über Jahrhunderte bewährt, seien vom Deichverband jedoch bei der Bekämpfung des Hochwassers 2016 nicht ausreichend genutzt beziehungsweise gut genug instand und sauber gehalten worden.

Seit einigen Tagen sind jetzt Mitarbeiter des Deichverbandes in Haffen unterwegs, um den Hauptgraben im Dorf, der zur Haffen'schen Landwehr führt, auszubaggern. Was gar nicht so einfach ist, denn viel Bewegungsfreiheit steht den Mitarbeitern dabei nicht gerade zur Verfügung. Um in dem engen Graben überhaupt Maschinen einsetzen zu können, musste Spezialgerät angeschafft werden. Das hat der Deichverband zum Teil geliehen, aber auch gekauft.

"Wir müssen die Sohle des Grabens etwa 30 bis 40 Zentimeter vertiefen. Sie hat sich über die Jahre hinweg stark mit Erde und Schmutz zugesetzt. Jedes Jahr kommt etwa ein Zentimeter dazu", erklärt Holger Friedrich die Maßnahme, die laut Angaben des Deichverbandsgeschäftsführers in diesem Ausmaß alle paar Jahrzehnte anstehe.

In direkten Zusammenhang mit dem Starkregenereignis vom vergangenen Jahr stehe sie nicht. Dennoch erhofft sich Friedrich von der Maßnahme eine gewisse Entlastung für den nächsten möglichen Ernstfall. Der tiefere Graben soll nämlich für einen besseren Abfluss des Wassers in die Haffen'sche Landwehr und von dort in den Rhein sorgen. Der Deichverbandsgeschäftsführer macht in diesem Zusammenhang aber auch klar: "Ein Allheilmittel gegen Starkregenereignisse wie dem im letzten Jahr sind die Gräben nicht. Diese Mengen hätte kein Grabensystem der Welt aufhalten können. Was im vergangenen Juni da runterkam, war in etwa 40 Mal so viel Wasser wie der Graben hätte fassen können", verdeutlicht er das Ausmaß.

Wie das in Grenzen gehalten werden könnte, darüber denkt auch die Stadt Rees nach. Bürgermeister Christoph Gerwers hatte schon vor einigen Monaten bei der Sitzung des Seniorenbeirats in Rees denkbare Maßnahmen benannt. Möglich sei eine Flutung von tieferliegenden Flächen, um bebaute Gebiete zu entlasten. Eventuell könnte auch der Haffener Dorfplatz als eine Art Not-Parkplatz für die Wassermassen herhalten. Ähnliche Maßnahmen zögen auch andere Kommunen in Erwägung.

(RP)
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