Rees Deichbau: In diesem Jahr soll es weitergehen

Rees · Der Deichverband wartet auf neue Genehmigungen, jetzt sagt die Bezirksregierung, dass es beim Abschnitt Bienen-Praest ernst wird.

 Das Hochwasser ist gerade wieder zurückgegangen, damit die Häuser trocken bleiben, sind sichere Deiche nötig.

Das Hochwasser ist gerade wieder zurückgegangen, damit die Häuser trocken bleiben, sind sichere Deiche nötig.

Foto: zel

Angesicht der momentanen heftigen Diskussionen um die Kürzung beim Deichbau stellt sich die Frage, wo denn das nächste Stück Deich wäre, das direkt von den neuen Plänen betroffen wäre. Das wird wohl der Bereich Bienen-Praest sein. Ein Abschnitt, der schon länger für Gesprächsstoff sorgt und bei dem der Deichverband gleich mehrfach draufzahlen werden muss.

Bereits 1999 (!) hatte der Deichverband die Genehmigungsunterlagen für den Abschnitt eingereicht, 2003 wurden die Unterlagen noch einmal ergänzt und angepasst. Passiert ist danach gar nichts, bis es plötzlich hieß: Die Unterlagen sind veraltet, der Verband muss einen ganz neuen Antrag einreichen. Denn im Laufe der Jahre hatten sich Anforderungen komplett geändert.

Immerhin gab es ein Trostpflaster von der Bezirksregierung: Sie hat 250 000 Euro bereit gestellt. Geld, mit dem die Neuplanungen bezahlt werden sollen. Das meiste Geld ist bereits abgerufen, an den Genehmigungen wird beim Deichverband gearbeitet. Auch die Grundstücke, die für den Deichneubau nötig sind, sind bereits größtenteils angekauft. Doch noch weiß keiner, wann es tatsächlich losgehen soll. Durch die lange Wartezeit haben sich auch die Baukosten erhöht. Kostete ein Kilometer Deich früher vier Millionen D-Mark sind es jetzt vier Millionen Euro. Zusätzlich kommt hinzu, dass das Land wohl weniger Zuschuss zahlt. Damit würde der Eigenanteil des Deichverbandes von 20 auf 30 Prozent steigen, das sind satte 50 Prozent. Mehrausgaben, die auf die Gebührenzahlen umgelegt werden müssten.

Die langsame Bearbeitung der Genehmigungen hatte auch der SPD-Landtagsabgeordnete Norbert Meesters kritisiert und bei Umweltminister Johannes Remmel angesprochen. Auch der habe zugesagt, für mehr Tempo zu sorgen. Und es gibt Signale aus der Bezirksregierung, dass sich etwas in dem Deichabschnitt tut: "Das Projekt ist in der laufenden fachtechnischen Bearbeitung. Voraussichtlich wird noch in diesem Jahr der Erörterungstermin stattfinden können", teilt Pressesprecherin Marielle Erb mit.

Spekulationen, das Genehmigungserfahren bei der Bezirksregierung laufe wegen der vielen Klagen des Schutzverbandes so schleppend, weist sie zurück. "Mögliche Querelen innerhalb der Organe des Deichverbandes werden hier im Rahmen der Verbandsaufsicht behandelt", teilt sie mit und ergänzt: "Die laufenden Bauvorhaben und die zugehörigen Planfeststellungsverfahren sind davon unberührt und werden entsprechend der Entscheidungsreife abgearbeitet." Eine Bevorzugung oder Zurückstellung der Vorhaben eines Planungsträgers finde nicht statt. Zudem seien sich die Verbandsorgane darin einig, die Bauprojekte weiter voranzutreiben.

(RP)
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