Emmerich Dornicker Deichsanierung geht in die nächste Phase

Emmerich · Die Untersuchungen des Bodens sind abgeschlossen. Im Dezember soll klar sein, wer den Auftrag für das Zehn-Millionen-Projekt zwischen Emmericher Klärwerk und Dornick bekommt. Und freuen können sich schon alle, auf einen tollen Radweg.

 Bei den vorbereitenden Arbeiten für die Sanierung des Deiches wurde dieser an 19 Stellen geöffnet, um zu schauen, wie der Boden beschaffen ist.

Bei den vorbereitenden Arbeiten für die Sanierung des Deiches wurde dieser an 19 Stellen geöffnet, um zu schauen, wie der Boden beschaffen ist.

Foto: Christian Hagemann

Die Deichsanierung zwischen Dornick und der Emmericher Kläranlage kann in die nächste Phase gehen. In den Monaten April und Mai ließ der Deichverband Bislich-Landesgrenze 19 Baggerschürfe auf dem 2,5 Kilometer langen Abschnitt vornehmen, bei denen der Deich schichtweise entfernt und wieder verfüllt wurde.

Die Untersuchung sollte Aufschluss über das Bodenmaterial geben, das bei der Deichsanierung aufbereitet und für den Bau des neuen Deichkörpers wiederverwendet wird.

Bei früheren Deichbauten erwies sich das als sinnvoll, so der Deichverband. „Verzichtet man auf die Baggerschürfe im Vorfeld, können in der Bauphase überraschende Erkenntnisse über das gegebenenfalls unbrauchbare Material entstehen und Verzögerungen hervorbringen“, so Dennis Steffen, zuständiger Bauingenieur beim Deichverband Bislich-Landesgrenze.

Die Ergebnisse der Baggerschürfe liegen nun vor, somit kann der Deichverband mit der Ausführungsplanung beginnen.

Deichgräf Herbert Scheers ist sich sicher, dass die frühzeitig durchgeführten Baggerschürfe die Planungssicherheit für die anstehende Ausschreibung der Deichsanierung erhöhen und Umplanungen während der Bauphase vermieden werden.

Im Dezember, so erklärte der Geschäftsführer des Deichverbandes, Holger Friedrich, vor kurzem, soll klar sein, wer den Auftrag bekommt.

Es geht um zehn Millionen Euro, die veranschlagt worden sind, um die zweieinhalb Kilometer lange Strecke neu zu bauen und die Menschen vor einem Hochwasser zu schützen. „Daumen drücken, dass es wieder die Firma Martens en van Oord wird“, könnte man da beinahe rufen, denn die Niederländer haben den neuen Deich zwischen Bienen und Praest in absoluter Rekordzeit gebaut. Drei Jahren waren veranschlagt, nach zwei Jahren war das Unternehmen fertig!

Das wäre auch eine tolle Nachricht für alle Radler und Touristikplaner der Region. Denn  sollte das Unternehmen erneut die Ausschreibung für sich entscheiden können (sie ist europaweit), wäre ja auch ein rascher Fortgang der Arbeiten erneut möglich. Und damit vielleicht sogar die frühere Nutzung des neuen Radwegs, der auf dem neuen Deich zwischen Klärwerk und Dornick vorgesehen ist.

So müssen sich zunächst einmal alle damit begnügen, dass im Dezember die Ausschreibung beendet ist und dann, vermutlich im April, in der hochwasserfreien Zeit mit dem Neubau des Deiches begonnen wird.

Er soll nach derselben Bauart entstehen wie sein „Bruder“ zwischen Bienen und Praest. Das heißt: Er wird breiter und noch dichter als der alte Deich. Die Bauzeit setzt der Deichverband mit zwei Jahren an.

Wichtig übrigens: Zwischen Dornick und Klärwerk Emmerich entsteht (mit Blick von Dornick nach Emmerich) rechts neben dem Deich die neue öffentliche Straße. Oben auf dem Deich sind dann die Radfahrer unterwegs.

Dass Menschen mit der Fiets auf der Deichkrone oder manchmal auch darunter unterwegs sein können, war ausdrücklicher Wunsch der Städte Emmerich und Rees. Schon vor Jahren. Dafür haben sie auch Geld in die Hand genommen, denn natürlich ist der Deichverband nur für den Schutz der Menschen vor einem Hochwasser zuständig, nicht für das Radfahren auf den Schutzeinrichtungen.

Die Städte haben aber erkannt, dass die Deiche ein echter Pluspunkt sind, mit dem sich im Bereich Radtouristik Menschen in die Region locken lassen können.

So wird es, wenn der Deichabschnitt Dornick-Klärwerk fertig ist, einen tollen Radweg geben, der von Emmerich bis nach Bienen führt. Von dort können Radfahrer dann entweder querfeldein bis nach Rees-Esserden fahren oder über die Straße nach Grietherort (und von dort mit der Fähre nach Grieth) beziehungsweise Rees, wo etwa auf der Hälfte der Strecke eine Stärkung im Langasthof „Drei Raben“ möglich ist. Oder die Ausflügler fahren durch bis zur Promenade.

(hg)
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