Rees Dauerwächter am Übergang

Rees · Rund um die Bahnlinie sind die Bürger ja schon viel gewohnt. Doch im kommenden Jahr wird es an einem Bahnübergang geradezu unglaublich. Der muss für Wochen rund um die Uhr gesichert werden, obwohl dort nur ein Anlieger betroffen ist. "Beschäftigungstherapie", spottete da ein Politiker gestern spontan im Ausschuss, als die Verwaltung die Sache bekanntgab.

Hintergrund ist die Umrüstung auf ein elektronisches Stellwerk. Dafür muss die Bahn auch verschiedene Schrankenanlagen umrüsten. Das soll zwischen Februar und Mai passieren. Auf Reeser Gebiet sind davon drei kleinere Übergänge betroffen: "Verbücheln" und "Hollerfeld" werden mit festen Sperren für die gesamte Zeit dicht gemacht.

In Sonsfeld, wo ebenfalls gearbeitet wird, ist das nicht möglich. Da wird der Übergang benötigt, um zu einem dahinter liegenden Anwesen zu kommen. Die Folge: Die Bahn wird diesen Übergang mit Streckenposten sichern. 24 Stunden am Tag, rund um die Uhr vom 12. März bis 15. Mai, werden die Mitarbeiter der Bahn hier im Einsatz sein. Das sorgte gestern im Ausschuss für Kopfschütteln. Von Harry Schulz (SPD) kam am Rande der Sitzung auch noch der Hinweis, dass da vermutlich ein Mitarbeiter alleine gar nicht ausreicht. Dann seien es sogar zwei Kräfte, die dort rund um die Uhr gebunden wären, um den Bahnübergang zu sichern.

"Anders ist das nicht zu handhaben, hat uns die Bahn mitgeteilt", berichtete Bauamtsleiterin Elke Strede. Das elektronische Stellwerk sitzt in Emmerich und soll ab 2012 die Schranken zentral steuern. Auch wenn alles moderner werden soll, eine Sache wird sich nicht ändern, da hat die Verwaltung schon nachgefragt: Die Schrankenschließzeiten werden sich nicht verkürzen.

(RP)
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