Emmerich Das "9000-Euro-Haus" von Praest hat neue Eigentümer

Emmerich · Das "9000-Euro-Haus" an der Reeser Straße ist verkauft - für 41 000 Euro. Eine fünfköpfige Familie aus der Nähe von Bad Bentheim, die selbst in die Immobilie einziehen will, hat den Zuschlag bekommen. Die Versteigerung war am Dienstag. Die ehemaligen Eigentümer seien zufrieden, sagte Auktionator Jürgen Matthias gestern: "Die sind glücklich über den Schlussstrich. Jetzt haben wird dem ganzen Mal ein Ende gesetzt."

 Eine Familie will in den roten Klinkerbau einziehen. Den Zuschlag gab's für 41 000 Euro. Dafür wird Bahn- und Straßenlärm in Kauf genommen.

Eine Familie will in den roten Klinkerbau einziehen. Den Zuschlag gab's für 41 000 Euro. Dafür wird Bahn- und Straßenlärm in Kauf genommen.

Foto: mvo

Die Doppelhaushälfte an der Grenze von Praest war mit dem Mindestgebot von 9000 Euro zur Versteigerung ausgeschrieben worden. Sie liegt direkt zwischen der Bundesstraße 8 auf der einen Seite und der Bahnlinie auf der anderen Seite. Der Versuch, sie zu verkaufen, scheiterte mehrmals - eindeutig wegen zu hoch angesetzter Preise. Noch im Jahr 2012 war das Gebäude nämlich gutachterlich auf einen Wert von 125 000 Euro geschätzt worden. Eine Summe, die angesichts der Lage nicht annähernd zu erzielen war.

Auf das Angebot ab 9000 Euro hin hatte es dann aber 121 Anfragen gegeben, erklärte Auktionator Matthias. 19 dieser Interessenten waren zu einer Besichtigung im Haus, acht von ihnen boten am Ende mit.

Die Bieter arbeiteten sich in 500-Euro-Schritten bis zum Preis von 41 000 Euro nach oben. Was die Erwartungen letztendlich sogar übertroffen habe, stellte Matthias fest: Er wäre auch über ein Resultat um etwa 30 000 Euro nicht überrascht gewesen.

Für hunderte Immobilienbesitzer entlang der Betuwe-Linie ist der Wertverfall ihrer Häuser eine schockierende Tatsache. Ein Verkauf kommt für viele nicht mehr in Frage, weil der Lärm der Bahn die Preise allzusehr drückt.

(szf)
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