Etwa 5500 Zuschauer wollten sich die 13. Ausgabe des Spektakels am Schloss Moyland anschauen. Auch wenn sich die Veranstalter zufrieden mit der Zahl zeigten: Dieses Mal kamen trotz perfekten Wetters 1000 Besucher weniger als noch im Vorjahr, ganze 2500 weniger als im Jahr 2011. Woran das lag — darüber machte man sich bereits am Samstag Gedanken. Aus dem Umfeld einiger Sponsoren war zu hören, dass man im kommenden Jahr stärker die Werbetrommel rühren wolle.

Die Besucher des Courage 2013 erlebten aber eine Show, die es in sich hatte: Los ging es mit der Band, deren Name regelmäßig für verknotete Zungen sorgt: "Peanutbutterspiritlover". Die Sieger des Courage-Contests brachten ihren ganz eigenen Klang auf die Bühne: deutschsprachige Musik vermischt mit Soul und Indie-Pop. Für die junge Gruppe der bisher größte Auftritt ihrer Karriere. "Es war einer der besten Tage seit langem, vielen Dank auch an unsere zahlreichen Fans, die uns dort beehrt haben", schrieb Mitglied Patrick Pickart später seinen Fans beeindruckt im sozialen Netzwerk Facebook.

Nach der Tanzeinlage der Gruppe "Body Control" zeigten die Jungs von "Phrasement", dass sie in Zukunft wohl nicht nur durch ihre Frisuren von sich Reden machen werden. Einen Hauch von Urlaub brachte die frisch formierte Gruppe "Golden Circle" mit ihrer am Freitag erschienenen Single "Ibiza forever" nach Moyland. Für den ersten Kreisch-Alarm des Festivals sorgte aber der Sieger der Casting-Show "The Voice of Germany", Nick Howard. Bei seinem Lied "Unbreakable" waren dank ständiger Radio-Präsenz sogar einige Eltern textsicher. Dies galt umso mehr beim Auftritt von "Glasperlenspiel", die in den vergangenen drei Jahren bereits zwei Mal in den Top-Ten der deutschen Single-Charts zu finden waren. Geradezu in Ekstase versetzte aber Luca Hänni, DSDS-Sieger 2012, seine Fans. Für ihn war es bereits der zweite Auftritt auf dem Courage-Festival, wie schon im vergangenen Jahr hatten viele Fans Plakate mit nach Moyland gebracht. Als Dank sang er seinen "Fännis" später ein spontanes Ständchen vom Nordturm des Schlosses aus.

Gerade die älteren Zuschauer freuten sich auf den Abend des Courage-Festivals. Mit Max Herre, der Freunde wie Joy Denalane zum Duett bat, sowie Madsen als Headliner standen gleich zwei gestandene deutsche Gruppen auf der Bühne. "Wir sind nicht die Band, die du nachmittags auf RTL siehst. Wir sind die Band, die du mit aufs Zimmer nimmst und auf Schalplatte hörst", rief Frontmann Sebastian Madsen den feiernden Besuchern zu. Nicht nur bei "Madsens" kleinem Ein-Mal-Eins des Rock-Festivals bekam man den Eindruck, dass Courage mit seinem 13. Geburtstag ein bisschen erwachsen wird.