Emmerich/Rees Theater und Bürgerhaus: Betrieb geht weiter trotz Corona-Warnung

Emmerich/Rees · Wie reagiert die Emmericher Stadtverwaltung auf den Erlass des Landes von Dienstag, Veranstaltungen mit Besuchern unter einer Zahl von 1000 absagen zu können?

 Symbolfoto

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Foto: dpa/Marcel Kusch

Dadurch soll bekanntlich die Ausbreitung des Corona-Virus reduziert werden.

Die Frage soll am Mittwoch Nachmittag im Rathaus geklärt werden. Zu diesem Zeitpunkt wurde Bürgermeister Peter Hinze aus Berlin zurück erwartet, wo es am Montag einen Termin beim Staatssekretär des Bundesverkehrsministers begeben hatte.

 Die Stadt Rees hat seit Anfang der Woche einen Desinfektionsmittelspender im Bürgerhaus installiert.

Die Stadt Rees hat seit Anfang der Woche einen Desinfektionsmittelspender im Bürgerhaus installiert.

Foto: Markus Balser

Der Erlass der Landesregierung sieht vor, dass Großveranstaltungen mit einer Besucherzahl über 1000 abgesagt werden sollen. Alles, war darunter liegt, können die Städte selber absagen. Oder eben stattfinden lassen.

Dazu gibt es Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts.

In Emmerich drehen sich die Überlegungen weiterhin um zwei Großveranstaltungen, bei denen eine Reihe von Menschen erwartet werden. Da ist die Autoschau in der Innenstadt am 29. März und die Kneipennacht am 4. April.

Die Innenstadt wird bei der Autoschau, die die Emmericher Werbegemeinschaft veranstaltet, natürlich mit mehr als 1000 Menschen besucht werden. Aber sie befinden sich in der City und nicht etwa in einem Stadion, wo die Menschen dicht gedrängt beieinander stehen.

Anders die Kneipennacht. Natürlich passen in einen gastronomischen Betrieb in Emmerich nicht mehrere hundert Menschen gleichzeitig. Allerdings ist die Besucherzahl hoch und in den Kneipen ist es dicht gedrängt. Besteht hier also Handlungspflicht?

Emmerichs Wirtschaftsförderin Sara Kreipe wartete am Mittwoch Morgen auch noch auf ein Signal aus dem Rathaus. Und sie will zudem mit allen Veranstaltern sprechen. „Bis zum Ende der Woche haben wir eine Entscheidung.“

Dass Veranstaltungen, bei denen viele Menschen aufeinander treffen, abgesagt werden, bekam am Dienstagabend bereits die Stadt Rees zu spüren. Bei ihrer Veranstaltung „job 4 you“ waren neun von 64 Firmen nicht anwesend. Unter anderem auch die Volksbank Emmerich-Rees. „Wir haben uns aus Rücksicht auf unsere Kollegen dazu entschlossen, an größeren Veranstaltungen bis auf weiteres nicht mehr teilzunehmen“, sagte dazu Volksbank-Pressesprecher Oliver Schmidt.

Absagen hat es in Emmerich auch bereits durch Firmen gegeben, die in der Gastronomie gebucht hatten. Franz Feyen von der Societät beklagt mittlerweile einen Verlust von „vielen tausend Euro“, weil vier Unternehmen Veranstaltungen abgesagt haben.

Im Emmericher Stadttheater hingegen läuft der Betrieb regulär weiter. In den Theatersaal passen 560 Menschen. Tourneetheater haben bislang noch nicht abgesagt, auch scheint die Stimmungslage im Theaterbüro so zu sein, dass keine Veranstaltungen abgesagt werden.

Der Betrieb im Freizeitbad Embricana sowie in der Sauna läuft ebenfalls weiter.

Eine Maßnahme, die auf die Bedeutung der derzeitigen Coronoa-Warnungen hinweist, war am Dienstag im Reeser Bürgerhaus zu sehen. Dort hat die Stadtverwaltung einen Behälter mit Desinfektionsmittel aufgestellt, so dass sich die Besucher die Hände reinigen können, wie es empfohlen wird. Wenngleich ein Waschen der Hände mit warmen Wasser und Seife über 30 Sekunden ausreicht.

Insgesamt passen ins Reeser Bürgerhaus rund 500 Gäste bei Bestuhlung. Absagen für Veranstaltungen sind derzeit noch nicht geplant, teilte die Reeser Stadtverwaltung auf Anfrage mit.

Kein Gespür für die Lage scheint hingegen ein Sportstudio in Emmerich zu haben. Besucher berichteten, dass das Studio bei vollem Betrieb weder die Seifenspender befüllt hatte noch Desinfektionsspray bereit stand.

Auch Organisatoren von kleineren Veranstaltungen haben Konsequenzen gezogen. Beispiel Hüthum: Die für Samstag geplante Frühjahrskleider- und Spielzeugbörse des Fördervereins der Grundschule wurde aufgrund des Corona Virus abgesagt. Ob es einen Ausweichtermin geben wird, steht noch nicht fest.

(hg/bal)
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