Kontrollen seit heute Morgen Corona-Tests: Großaufgebot in Emmerich

Emmerich · Seit Mittwoch morgen um 9 Uhr läuft ein Großeinsatz in Emmerich in Sachen Corona. Das Kreisgesundheitsamt und die Stadt Emmerich sind in bis zu neun Wohnungen und testen die Bewohner.

 Der Schlachthof in Groenlo. 20 Leiharbeiter aus Emmerich sind hier positiv getestet worden.

Der Schlachthof in Groenlo. 20 Leiharbeiter aus Emmerich sind hier positiv getestet worden.

Foto: dpa/David Young

Das Gesundheitsamt des Kreises und das Ordnungsamt der Stadt Emmerich machten am Mittwoch ernst in Sachen Corona. Im gesamten Stadtgebiet waren ab morgens 9 Uhr Trupps unterwegs und testeten Leiharbeiter in ihren Unterkünften. Wo sich die Wohnungen befinden, wollte die Stadtverwaltung nicht mitteilen.

Am Nachmittag gab es dann ein erstes Ergebnis. Die Lage: Sieben Unterkünfte von Leiharbeitern stehen in Emmerich jetzt unter Quarantäne. Dort leben 75 Menschen, die sich nun in den kommenden zwei Wochen nicht aus dem Haus begeben dürfen und auch drinnen auf Hygienemaßnahmen zu achten haben.

Hinzu kommen noch einmal die 34 Menschen, die in der Sammelunterkunft in Praest leben. Sie sind bereits seit längerer Zeit in Quarantäne. Sie soll bald auslaufen. Vorher wird noch einmal das Gesundheitsamt prüfen.

Schon am Dienstag hatten die Behörden vier Wohnungen in Emmerich unter Quarantäne gestellt. Zuvor war bekannt geworden, dass sich im niederländischen Schlachthof Groenlo Leiharbeiter infiziert hatten. 26 davon wohnen im Kreis Kleve.

Von diesen Infizierten wohnen 21 in Emmerich, einer in Goch, einer in Kalkar, einer Kevelaer und zwei in Kleve.

Emmerichs Bürgermeister Peter Hinze erklärte am Mittwoch, dass die Menschen gut auf die Kontrollen reagiert hätten. „Die meisten Leiharbeiter waren froh, dass sie getestet werden. Sie wollen ja auch schließlich wissen, ob sie krank sind oder nicht.“

Alle Ergebnisse aus Emmerich werden vermutlich am Donnerstagabend oder am Freitag vorliegen, so Hinze. Dann ist klar, wie viele von den 75 Leiharbeitern sich angesteckt haben. Neben den 21, bei denen das ja bereits feststeht.

Alle Infizierten und alle, die jetzt in Quarantäne sind (auch die Menschen in der Unterkunft in Praest) arbeiten für die Firma „Horizon“, die ihre Leute zum Schlachthof ins niederländische Groenlo zur Arbeit auf dem dortigen Schlachthof gebracht haben.

Am Wochenende war der Fall in Groenlo bekannt geworden. In dem dortigen Schlachthof wurden 147 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet.

Das Gesundheitsamt des Kreises Kleve hat noch am Dienstag begonnen, mit Hilfe von Dolmetschern Kontakt zu den Infizierten aufzunehmen, um deren persönliche Lebensumstände und die Kontaktpersonen zu ermitteln.

Alle Personen, die Dienstag nicht telefonisch erreicht werden konnten, wurden am Mittwoch persönlich aufgesucht, so die Kreisverwaltung. „Unabhängig von diesem akuten Infektionsgeschehen finden auch Kontrollen von Unterkünften von Leiharbeitern statt, die in der niederländischen Fleischindustrie arbeiten und im Kreis Kleve wohnen“, heißt es der Mitteilung weiter. Weitere Einzelheiten wolle man nicht bekannt gegeben, um die Wirksamkeit der Maßnahmen nicht zu gefährden.

In einer Mitteilung des Gesundheitsministeriums von Mittwoch heißt es, dass es Kontrollen des Gesundheitsamtes in Goch und Bedburg-Hau gegeben habe.

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