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Ende einer Ära - auch für Fans Lindenstraße-Fan fiebert zum Finale mit

Christian Overfeld ist ein Fan der ersten Stunde. Seit 34 Jahren verfolgt der Platzwart des Reeser Wohnmobilstellplatzes jeden Teil der Kultserie, die am Sonntag zum letzten Mal über den Bildschirm flimmern wird.

 Christian Overfeld mit seiner Autogrammsammlung. 

Christian Overfeld mit seiner Autogrammsammlung. 

Foto: scholten

Keine andere Fernsehserie war so nah am Puls der Zeit wie die „Lindenstraße“. Politische und gesellschaftliche Ereignisse wurden stets durch spontane Dreharbeiten in die aktuelle Sonntagsfolge eingebaut. Doch ausgerechnet jetzt, da die Corona-Krise ganz Deutschland und auch Bayern lahmlegt, kann der ARD-Dauerbrenner Mutter Beimer keine Atemmaske aufsetzen und den Bewohnern des Hauses Lindenstraße 3 in München keine Ausgangssperre auferlegen. Denn die „Lindenstraße“ ist seit dem 19. Dezember 2019 abgedreht. Die letzte der insgesamt 1758 Folgen läuft am Sonntag um 18.50 Uhr.

„Das ist ein unrühmliches Ende“, meint Christian Overveld. Der Platzwart des Reeser Wohnmobilstellplatzes zählt seit der ersten Folge im Dezember 1985 zu den größten Fans der auf Unendlichkeit angelegten Serie, bei der die ARD nun doch den Stecker gezogen hat: nach 34 Jahren und fast vier Monaten. „Ich war elf Jahre alt, als die Lindenstraße zum ersten Mal ausgestrahlt wurde, und natürlich schaue ich mir am Sonntag, jetzt mit 45 Jahren, auch das große Finale an“, sagt Overveld.

Schon im Sommer 1986 beließ es der Reeser nicht mehr beim reinen Anschauen der Alltagsabenteuer der Familien Beimer, Kling und Schildknecht. Er besuchte mehrmals die Außenkulisse der „Lindenstraße“ auf dem WDR-Studiogelände in Köln-Bocklemünd, ließ sich von mehreren Schauspielern Autogramme geben und schickte viele Briefe mit Autogrammwünschen an die Produktionsfirma. So wuchs in drei Jahrzehnten eine Sammlung von mehr als 400 signierten Autogrammkarten und Pressefotos heran.

Einige Schauspieler aus den Anfangsjahren der „Lindenstraße“ fehlen noch in der Sammlung des Reeser Fans, der in den letzten zwei Jahren auch aus gesundheitlichen Gründen die Aktualisierung der „Lindenstraße“-Sammlung ein wenig vernachlässigt. „Vielleicht verkaufen mir ja andere Sammler einige Karten oder tauschen sie gegen andere Stücke aus meiner Sammlung“, sagt Christian Overveld, der weit über 8000 Autogrammkarten aus allen Bereichen sein Eigen nennt.

Das Ende der „Lindenstraße“ bedauert er, nimmt es aber inzwischen gelassen hin: „Früher habe ich jede Folge mit Leidenschaft geschaut, aber ehrlicherweise muss man sagen, dass viele Geschichten inzwischen einfach zu Ende erzählt sind.“ Gut findet er, dass die Serie nicht von jetzt auf gleich aus dem Programm entfernt wurde, sondern dass die Produzenten und Schauspieler noch mehr als ein Jahr Zeit bekamen, um das Finale vorzubereiten: „So kam gerade in den letzten Wochen noch sehr viel frischer Schwung in die Erzählstränge“, lobt der Fan der ersten Stunde.

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