Emmerich CDU Hüthum will neue Pläne für A 3

Emmerich · Überraschung aus der Union: Die Argumente der Bürgerinitiative gegen die A-3-Zufahrt an der Netterdenschen Straße seien "nicht von der Hand zu weisen". Zudem geht es der CDU um Deiche, Hüthums Geschäftswelt und die Betuwe.

 Jörg Kaste (r.) und Martin Heister von der Bürgerinitiative Klein-Netterden am Standort der – bislang – geplanten neuen Autobahnzufahrt. Jetzt bekommen die Bürger auch Rückendeckung aus CDU-Kreisen.

Jörg Kaste (r.) und Martin Heister von der Bürgerinitiative Klein-Netterden am Standort der – bislang – geplanten neuen Autobahnzufahrt. Jetzt bekommen die Bürger auch Rückendeckung aus CDU-Kreisen.

Foto: end/mvo

Konkreter Anlass für das Umdenken der CDU sind die Überlegungen für einen sechsspurigen Ausbau der Autobahn 3. Die Diskussionen darum "haben uns ja doch alle ein bisschen überrascht", sagte Kurt Reintjes vom CDU-Ortsverband gestern bei einem Pressegespräch. Kommt die Erweiterung, dann müsse man die bestehende Budberger Brücke ohnehin neu bauen. Und dann wäre es sinnvoll, auch direkt dort den dritten Autobahnanschluss anzulegen, und nicht an der Netterdenschen Straße.

Emmerich: CDU Hüthum will neue Pläne für A 3
Foto: Stade,Klaus-Dieter (kds)

Ohnehin seien die Argumente der Bürgerinitiative Klein-Netterden, die für die Zufahrt an der Budberger Brücke kämpft, "nicht von der Hand zu weisen", befand er weiter. Etwa, wenn man an die Entwicklung des Gewerbegebiets Nettpark denke oder an das wachsende Gewerbegebiet in 's-Heerenberg.

Vor allem aber habe man die mögliche Autobahnerweiterung bisher nicht im Blick gehabt, so Ortsverbandschef Erik Arntzen. "Nicht, dass wir erst einen Autobahnanschluss bauen, und zwei Jahre später kommt der sechsspurige Ausbau." Man müsse "neu ausloten, welche Lösung die beste ist".

Hochwasserschutz

Ferner will die Hüthumer CDU, dass die Emmericher für den Hochwasserschutz auf die Barrikaden gehen. Sie plant dazu eine Infoveranstaltung im Frühjahr 2014. "Viele Bürger sind sich gar nicht bewusst, in was für einer Gefahrensituation sie leben", sagte Erik Arntzen.

Etwa drei Kilometer Deich zwischen Praest und Bienen sowie zwei Kilometer zwischen Dornick und Emmerich seien nicht saniert, führte Deichgräf Herbert Scheers aus, und erklärte: "Die ,Kette Deich' ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied." Möglich seien verheerende Überflutungen bis hin zur niederländischen Grenze. "Wenn in Dornick der Deich bricht, kann man gar nicht so schnell gucken, wie Emmerich und Hüthum voll Wasser laufen", fasste Helmut Arntzen (CDU) es zusammen.

Die Deichsanierung wird bekanntlich nicht in Angriff genommen, weil die Bezirksregierung seit Jahren nicht mit der Bearbeitung der Antragsunterlagen hinterherkommt. Bei der Info-Veranstaltung will die CDU Vertreter der Behörden und der Politik damit konfrontieren.

für Laden

Es gebe immer mehr ältere Hüthumer, die vor Ort einkaufen wollen, aber das lokale Angebot gehe zurück, analysiert die CDU. Sie will nun an einem "Runden Tisch" Konzepte dagegen entwerfen. Eine Idee: ein Lebensmittelladen, betrieben nach einem "Genossenschaftsmodell". Vorbilder dafür gebe es bereits im Münsterland. Wer beim Runden Tisch mitmachen will, ist willkommen.

Betuwe

Das Landesamt Straßen NRW prüft derzeit die Hüthumer Vorschläge für eine Unterführung an der Felix-Lensing-Straße. Das hat der CDU-Bundestagsabgeordnete Ronald Pofalla mitgeteilt.

(RP)
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