Emmerich CDU beeindruckt von 's-Heerenberg

Emmerich · Zehn Millionen Euro kostet der Umbau der City. Masterplan zu 80 Prozent umgesetzt. Idee: Aldi siedelt sich an.

 Mitglieder der Emmericher CDU sahen sichdie City in 's-Heerenberg an. Im Hintergrund sieht man, dass der Marktplatz derzeit umgebaut wird.

Mitglieder der Emmericher CDU sahen sichdie City in 's-Heerenberg an. Im Hintergrund sieht man, dass der Marktplatz derzeit umgebaut wird.

Foto: van Offern

In unserer niederländischen Nachbarstadt 's-Heerenberg tut sich was. Seit etwa zwei Jahren wird dort an verschiedenen Stellen abgerissen und neu gebaut, zurzeit ist der Marktplatz in der Umgestaltung. Bereits vor mehr als zehn Jahren haben die Niederländer einen Masterplan entwickelt, den sie jetzt Stück für Stück abarbeiten.

Da Emmerich über ähnliche Probleme klagt wie einst 's-Heerenberg, schauten sich am Samstag Mitglieder der CDU-Fraktion bei den niederländischen Nachbarn um. Von Frank Wissink, dem stellvertretenden Bürgermeister von 's-Heerenberg, und Hans Stein, dem Vorsitzenden der CDA-Fraktion, ließen sie sich den Masterplan erklären.

"Wir hoffen, im Sommer das Meiste geschafft zu haben", sagte Wissink. Zwei große Probleme habe es früher gegeben: "Die Innenstadt war immer voller Autos, und das Entree der Stadt mit Gouden Handen sah sehr heruntergekommen aus."

Der Masterplan besteht aus neun Teilplänen. "Zuerst habe ich zu Frank gesagt: Du bist verrückt. Der wollte ganze Straßenzüge abreißen lassen", schmunzelte Hans Stein. Aber mittlerweile sei der Plan zu 80 Prozent abgearbeitet.

Man habe Kooperationspartner wie Wohnungsbaugesellschaften gewonnen, die einzelne Teilbereiche zu besonderen Konditionen übernahmen. Dabei ging es vor allem um den Wohnungsbau, gleichzeitig wollte man den gesamten Einkaufsbereich zentralisieren.

Die Stadt kostet der Umbau der öffentlichen Straßen, Plätze und Einrichtungen rund zehn Millionen Euro. Rund fünf Millionen Euro gab es an Fördergeldern.

Ein Teilbereich ist das historische Zentrum um Huis Bergh. Den umliegenden Anwohnern bot man eine 75-prozentige Förderung bei Fassadenrenovierungen an. Am Marktplatz entstehen ein Wasserplatz und begrünte Terrassen zum Verweilen und zum Spielen für Kinder, abends kann ein Podium für Musiker aufgestellt werden.

Ein weiterer Teilbereich ist das Kerngeschäftsgebiet um den Parkplatz, an dem früher das Coop-Geschäft lag. Dort soll eventuell Aldi eine Filiale eröffnen. Wichtig sei dabei auch die gute Erreichbarkeit der Geschäfte mit dem Auto. An der Klinkerstraat wurden rund 20 Wohnungen abgerissen, die ehemalige Einbahnstraße ist jetzt in beide Richtungen befahrbar. Im Plantsoensingel-Zuid entstanden neue Wohnungen.

Das ehemalige Kloster Gouden Handen wurde in behindertengerechte Wohnungen umgestaltet. Im Erdgeschoss sind der neue Sitzungssaal des Stadtrates, ein Bürgerbüro und der Fremdenverkehrsverein untergebracht. Gegenüber wurde ein Wohnkomplex gebaut.

Auch ein neu gestalteter Stadtpark gehört zu den Plänen.

Die Besucher schauten die einzelnen Bereiche vor Ort an. Emmerichs Bürgermeister Johannes Diks wollte wissen, ob denn für den ganzen Wohnraum auch genügend Bedarf bestehe. Etliche Wohnungen seien noch nicht vermietet, erklärte dazu Hans Stein. Aber man hoffe, dass die Eigentümer noch mit den Mieten heruntergingen — die seien derzeit sehr hoch.

Man wolle die Wohnungen übrigens auch jenseits der Grenze, in Deutschland, vermarkten, kündigte er weiter an. "Nur die Rheinpromenade fehlt uns. Sonst stimmt alles in 's-Heerenberg."

(moha)
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