Emmerich Bus steckt unter Brücke fest

Emmerich · Ungewöhnlicher Unfall: Gestern Morgen blieb ein mit 21 Personen besetzter Reisebus in der Unterführung van-Gülpen-Straße stecken. Verletzt wird niemand. Aber es entsteht hoher Sachschaden.

Ausgesprochen aufregend begann gestern Morgen der Ausflug von 19 Emmericher Schülern und ihren zwei Begleiterinnen. Denn der Reisebus, der sie am schulfreien Tag zu einer Eishalle fahren sollte, blieb um 9 Uhr in der Unterführung an der van-Gülpen-Straße stecken. Verletzt wurde dabei glücklicherweise niemand.

Die Gruppe konnte ihren Ausflug mit einem Ersatzbus fortsetzen. Laut Polizei entstand ein Sachschaden im fünfstelligen Bereich.

Der 65-jährige Busfahrer war von der Kreuzung Pesthof / B 8 kommend Richtung Seufzeralle (Amtsgericht) unterwegs. Obwohl an der Unterführung ein Hinweisschild (3,20 Meter Durchfahrthöhe) hängt und der Reisebus 3,70 Meter hoch ist, fuhr der Mann weiter.

"Er fuhr sehr langsam", berichtete gestern Peter van der Reest aus Zevenaar (NL) der RP. Er hatte den Unfall mitangesehen. "Ich habe selbst einen Busführerschein und habe dem Fahrer mit den Händen noch signalisiert, dass er hier nicht durchkommt", so der Zeuge weiter. Doch der Busfahrer habe das Zeichen offenbar nicht verstanden. Schon steckte der Bus fest. Sonnendächer zersplitterten. Der Aufbau der Klimaanlage wurde abgerissen.

Die Polizei sperrte den Bereich sofort. Polizeiautos standen mit eingeschaltetem Blinklicht quer auf der Fahrbahn. Erst gegen 11 Uhr kam der Bus wieder frei.

Neben dem Straßenverkehr war natürlich auch die Bahn betroffen. Sofort durften Züge die Stelle nur noch mit 20 Stundenkilometern passieren. Erlaubt ist hier normalerweise bis zu Tempo 120. "Wir haben sofort unsere Brückenbau-Ingenieure losgeschickt", erklärte Bahnsprecher Torsten Nehring. Wobei die Standfestigkeit der Brücke nicht betroffen war. "Da muss schon ein Erdbeben kommen", so Nehring weiter. Vielmehr wurde überprüft, ob keine Leitungen beschädigt sind, die Signale und Weichen steuern. Was zum Glück nicht der Fall war. Daher wurde um 10.34 Uhr der Bahnverkehr wieder für das Normaltempo freigegeben.

(RP)
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